Keimkonzentration im Beckenwasser

  • Vor längerer Zeit habe ich einen Artikel über den Keimgehalt (Bakterien) bzw. die Keimlast im Aquariumwasser gelesen. In dieser Abhandlung wurde von den Autoren folgende Bewertung bezüglich der Gesamtkeimzahl vorgenommen:

    0 – 1000 KBE/ml sehr gut bzw. optimal

    1.000 – 5.000 KBE/ml gut

    5.000 – 10.000 KBE/ml akzeptabel

    10.000 – 100.000 KBE/ml problematisch

    über 100.000 KBE/ml gefährlich

    Nach einigen in letzter Zeit geführten Diskussionen bezüglich möglicher Krankheitsursachen bei unseren Fischen, habe ich jetzt einmal die bakterielle Wasserbelastung in einem meiner Becken untersucht. Folgendes Ergebnis bzw. folgende KBE- Konzentration konnte ich dabei feststellen:

    Gesamtkeimzahl: 3.020 KBE/ml davon 1.160 KBE coliforme Bakterien. :)

    Legt man also die o. g. Bewertung zugrunde kann ich mit dem Ergebnis zufrieden sein. :thumbup:

  • hi horst


    erst mal DANKE für deinen bericht


    habe mich erst heute morgen / mittag mit einem befreundeten aquarianer bezüglich keimbelastung und uvc unterhalten


    kannst / willst du uns näheres zum thema erklären ?


    mit was haste gemessen
    haste zuchtansätze
    vergleiche mit oder ohne uvc usw......................

    grüße aus SchwabenWürttemberg sendet


    Bruno (CichlidenSchwabe)

  • Moin Bruno>> mittlerweile mein Retter :icon_kiss: in meinem hellen Style sehe ich nur die Smileys, nix anderes und das trotz Brille... :rolleyes: :opa:
    Ist das Alter schuld...Dann brauch ich ne neue Brille...

  • Servus Bruno,


    das untersuchte Aquariumwasser stammt aus einem Becken (100 x 60 x 50) bei dem lediglich ein 4-Röhren-Maximalfilter eingesetzt wird.


    Der Beckenbesatz besteht aus 27 ca. 3 - 4 cm große WFNZ T. m. kasakalawe.


    Wöchentlich führe ich einen ca. 60%igen WW durch.


    Die Wasserprobe wurde 4 Tage nach WW entnommen.


    Untersucht wurde das Wasser im mikrobiologischen Labor.



    BG


    Horst

  • Hi Horst,
    danke für den Bericht. Gibt es für die Keimbelastung auch eine Möglichkeit, wie "normale" Aquarianer das messen können? Die Probe muss ja sicher auch recht zeitnah gemessen werden, oder?


    Grüße


    Joe

    Manche Menschen sind zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schon schräg steht. Die saufen ihn aus.

  • Hallo Horst erst mal danke für dein Bericht, bin zwar immer noch geblendet, weil ich einen hellen Hintergrund gewählt habe. Konnte es aber trotzdem lesen.


    Wie Joe geschrieben hat gibt es da die Möglichkeit als normal sterblicher Aquarianer solch einen Test auch zu machen.


    Ich messe zwar mein Wasser immer mit dem Leitwert Messgerät da kann ich zwar die Keimbelastung nicht messen, kann aber sehen wenn der Wert nach oben geht, dann muß ich einen zusätzlichen WW machen und Versuch so eben vorzubeugen.


    Salzt man auf oder schließt einen frisch regenerierten Nitratfilter an füttert zu viel oder es vergammelt was im Becken ,dann kann man die Werte auch vergessen.


    Es ist zwar nicht der Test wie Horst ihn gemacht hat, aber für mich eine gute Kontrolle, wo ich auch mal außerhalb meiner WWs noch zusätzlich einen mache.


    Gruß
    Jürgen

  • Hallo Horst



    interessanter Bericht . Ändert aber nichts an meiner Pflege. So wenig Technik wie nötig. Bin kein Freund von Ozon oder UVC wenn auch beides in manchen Fällen durchaus sinnvoll ist.
    Bei mir gilt was rein geht ( Futter, Kot) muss auch wieder raus ( Ww, Filter Becken absaugen)
    dann klappts auch mit den Keimen.


    Gruss Thomas

  • Hi,
    zum Thema Ozon und UVC muss man etwas differenzieren. Das Ozon wirkt nicht keimreduzierend, zumindest nicht in der Konzentration, wie es in der Aquaristik verwendet wird. Es unterstützt den (Bio-)Filter beim Abbau der anorganischen Verbindungen, also der Nitrifikation, indem es die Schadstoffe oxidiert. Das würde sicher ein ausreichend großer und entsprechend ausgelegter Filter auch schaffen, nur hat den keiner, weil die dann viel zu groß wären für unsere Verhältnisse. Mit richtig eingemischtem Ozon gehts halt etwas flotter. Die Keime bekommt man damit, wenn ich Kappe richtig verstanden habe, nicht klar. Da brauchts dann schon eine UV-Röhre mit entsprechend hoher Verweildauer. Und weil die Keimbelastung nach dem Helixfilter (bzw. Biofilter) am größten ist, sitzt das Teil eben im Rücklauf ins Becken. Klar kann man die Belastung durch WW genau so gut senken, aber bei entsprechendem Besatz wäre man da deutlich jenseits der 50%-Marke. Macht also auch keiner. Das Ganze geht sicher auch ohne. Nur fahren die meisten ihre Becken, gerade wenn sie mit Tropheus oder gar Petrochromis besetzt sind, oft an der Grenze. Ich meine nicht nur die Filterung, sondern auch den Stress der Tiere. Auch, wenn man es nicht unbedingt mitbekommt. Ein Tier muss nicht pausenlos gejagt werden, um es zu stressen. Da genügt auch schon ab und zu ein kurzer Rempler oder eine Drohgebärde. Und da Stress einer der wichtigsten Auslöser für Krankheiten, gerade bei Tropheini, ist, macht es durchaus Sinn, die Belastung so niedrig wie möglich zu halten. Keimfrei in dem Sinne gibt es eh nicht. Und die Tiere kippen auch nicht weg, wenn sie dann in ein andere Becken ohne UV kommen. Aber gerade bei der Eingewöhnung neuer Tiere, wenn also der Stress sehr hoch ist, finde ich solche Hilfsmittel durchaus gut. Mich würde mal ein Vergleich (messbar) interessieren, einmal mit und einmal ohne UV, mit paar Tagen Versatz. Daher auch meine Frage nach den Möglichkeiten für "Ottonormalverbraucher".


    Grüße


    Joe

    Manche Menschen sind zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schon schräg steht. Die saufen ihn aus.

  • Moinsen,
    nachdem ich ja nun den Bericht auch lesen konnte, stelle ich mich beim Joe und Jürgen hinten an mit selbiger Frage: Wie kann ich als "Normalo" die Keimdichte im Becken messen??? :nixweiss:

  • Hi Horst, mir nutzen diese Werte sehr wenig, Praxis und Theorie liegen hier meiner Meinung nach sehr weit auseinander, trotzdem sehr interessantes Thema!
    Ich hör und lese ja auch nicht zum ersten mal davon, stell mir das aber sehr kompliziert vor, weil sich die Keimbelastung in einem geschlossenem System (Kreislauf) ständig und kontinuierlich sagen wir mal von einem Wasserwechsel bis zum nächsten Wasserwechsel stetig wieder ansteigt, auch weiß man das sich Bakterien bei ungünstigen Bedingungen sich innerhalb kürzester Zeit um ein vielfaches vermehren können, würde dennoch gerne mehr darüber erfahren wollen

  • Das Ozon wirkt nicht keimreduzierend, zumindest nicht in der Konzentration, wie es in der Aquaristik verwendet wird.


    Hallo Joe, ich glaub hier muss ich mal Einspruch erheben !
    Ich hab mir deswegen gerade die Frage gestellt, warum hab ich denn dann eigentlich Ozon, hab dann gerade was dazu nachgelesen und außerdem haben wir ja auch oft genug in einem anderen Forum darüber diskutiert, was kann und macht eigentlich das Ozon ?
    Außer das Wasser klarer macht das Ozon auch noch unter andern weswegen wir es ja eigentlich haupsächlich in Anwendung haben, die Bakterien und Viren abtöten, also Keime reduzieren !
    Also würde ich schon meinen das ein Ozongerät entsprechender Größe angemessen und eingestellt auf Volumen und Besatz eines Aquarium das Ozon sehr wohl keimreduzierend wirkt, es kommt dabei wenn ich das jetzt richtig verstehe was ich gerade gelesen habe auf die Menge Ozon und das jeweilige Redoxpotenzial an.


    " Während bei einem Redoxpotenzial von 200 mV eine 100%ige Keimbelastung besteht, vermindert sich die Verkeimung beim Anheben des Redoxpotenzial von 200 auf 300 mV um 90 % auf 10 % der Anfangsverkeimung.
    Wird ein Redoxpotenzial von etwa 400 mV erreicht, so ist nur noch etwa 1% der Anfangsverkeimung vorhanden. Empfohlen wird ein Wert um 350 mV“.

  • Hi,


    mit dem Thema bzw. mit dem Einsatz von UV-Lampen im Aquarium habe ich mich bereits 2008 befasst und dabei die pos. Wirkung bzw. eine Keimreduktion im Beckenwasser feststellen können. Besonders in der Eingewöhnungszeit von WF kann so eine Lampe sehr hilfreich sein.


    Siehe dazu folgenden Bericht.


    http://tropheini.de/Forum/arch…um-sinn-oder-unsinn-.html


    Diese Woche werde ich einmal einen Test durchführen ob und wie sich die Keimzahl 48 Std. nach der Abnahme verändert. Wenn dabei keine signifikanten Unterschiede festzustellen sein sollten könnt ihr mir gerne einige Wasserproben zusenden.


    BG


    Horst

  • Hi Horst,
    danke für den Link, den Thread hatte ich gar nicht mehr auf dem Plan. Da hast du dir echt viel Arbeit gemacht, tolle Sache. Am schönsten ist es, mal wieder zu sehen, wie aktiv solche Themen vor nur 6 Jahren diskutiert wurden. Das waren noch Zeiten ... :D


    Grüße


    Joe

    Manche Menschen sind zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schon schräg steht. Die saufen ihn aus.

  • Hi,
    ich finde das ganze auch sehr interessant, was die Werte angeht die als Grundlage genommen werden, sehe ich das ganze allerdings etwas Zwiespältig.
    Wenn man keinen "echten" Keimtest zu Grunde legt reden wir ja, gerade beim Redox, über einen Stellvertreter Wert, das macht mich etwas stutzig.
    Joe sagt der Ozon bringt keine Keimbelastung aus dem Wasser aber der Redoxwert von 400 wird als keimtechnisch optimal angesehen?
    Da bekomme ich die Enden irgendwie nicht zusammen. Mit Ozon lässt sich durchaus problemlos ein relativ optimaler Redoxwert einstellen. Ich gehe da konform das man kein keimfreies Becken bekommt und das auch nicht gewünscht wird, bin aber schon langer der Überzeugung das eine hohe Keimbelastung den Stress erhöht und das gerade bei unseren Aufwuchsfressern fix mal in einer Seuche enden kann.
    Ich fahre nebenbei mit Ozon und UVC.


    Gruß
    Oliver