Fotos aus Ash Meadows National Wildlife Refuge / USA - Lebensraum von Wüstenkärpflingen

  • Hallo zusammen,


    in meiner Vorstellung hatte ich ja schon gesagt, dass ich in den USA auch das Ash Meadows National Wildlife Refuge besucht hatte. Dort gibt es mehrere Quellen in der (Halb-) Wüste in denen mehrere Arten von Wüstenkärpflingen leben. Eine Art von Killifischen. Unter anderem lebt dort auch der Teufelskärpfling, welcher einer der seltensten Fische überhaupt ist. Später mehr dazu. Zuerst aber noch ein paar Fotos einer warmen Quelle (Rogers Spring) süd-östlich von Las Vegas in der Lake Mead National Recreation Area. Ich bin dort vorbeigefahren und dachte mir, dass ich mal einen Blick riskiere, ob der auch Fische leben.




    Gleich eine Warnung: In dem Wasser lebt ein Einzeller, der für den Menschen tötlich sein kann! Ich habe nicht gebadet!


    Es schwammen auch eine Menge Fische in der Quelle.



    Leider alles Fische, welche aus Aquarien ausgesetzt wurden... bis hin zu Goldfischen. Ich hatte eine Arbeit gelesen, wo in den 50er/60er Jahren in dieser Quelle kein einziger Fisch gefunden wurde. Alle Fische sind also ausgesetzt worden. :cursing:


    Da ich später in Richtung Death Valley fuhr, kam ich an Ash Meadows vorbei. Das musste mir natürlich anschauen :) Hier gibt es mehrere Quellen in denen verschiedene Arten von Wüstenkärpflingen leben. In der ganzen Gegend (auch Death Valley) gibt es einige Vorkommen dieser Gattung. Als es viel früher deutlich feuchter war, hatten sich die Vorläufer der Arten über ein entsprechendes Gebiet verteilt. Als es dann zunehmend trockener wurde blieben mehrere Reliktpopulationen zurück, welche sich dann in eigene Arten (und Unterarten) weiterentwickelten. Mit dem Extrem des Teufelskärpflings, welcher in wirklich nur "einem Loch" vorkommt. Durch menschlichen Eingriff sind schon ein paar Arten ausgestorben, wie der Tecopa-Kärpfling.
    In Ash Meadows unternimmt man große Anstrengungen die ursprüngliche Natur wieder herzustellen, aber so Manches kann man nicht rückgängig machen. Wie z.B. die Einführung von Krebsen in die Bäche und Quellen. Die gehen gerne an den Laich der Kärpflinge, die diese Substratbrüter sind.



    Eine der Quellen. Es müsste die "Crystal Spring" sein.


    Hier ein schönes Video aus einer der Quellen. Ein Krebs ist (leider) auch zu sehen.


    Fotos der Fische waren recht schwierig zu machen. Entschuldigt die schlechte Qualität.



    Müsste Amargosa-Kärpfling Mänchen sein.



    Hier ein Weibchen.


    Kommen wir nun zum Devils Hole.



    Das "Loch" ist hermetisch abgesperrt. So allzu nahe kommt man nicht heran. Man kann den (dunklen) Laufgang im Bild oben sehen. Von dort kann man dann einige Meter in das Loch hineinblicken.



    Sehen kann man die Fische da nicht. Im Vordergrund kann man eine Felsplatte unter der Oberfläche sehen. Das ist quasi die Nahrungsquelle der Fische, bzw. die Algen die dort wachsen. Würde der Wasserspiegel sinken und den Fels freilegen, hätten die Fische kaum noch Nahrung und würde wohl in der freien Natur aussterben. Die Population dort schwankt zwischen ca. 200 und 700 Tieren. Im Sommer können mehr Algen wachsen und mehr Fische davon leben... An zwei Stellen züchtet man die Tiere jetzt nach, um so ggf. die Art retten zu können.


    Ich fand das relativ beeindrucken dort zu stehen und darüber nachzudenken wie fragil das Ganze doch ist. In der Vergangenheit hatte man angefangen das Grundwasser für die Landwirtschaft dort abzupumpen und der Wasserstand in dem Teufelsloch sank. Das Oberste Gericht verbat dann die Praxis und stellte die Existenz des Teufelskärpflings über die wirtschaftlichen Interessen der Farmer.


    Noch eine interessante Gegebenheit der Stelle. Das Loch ist relativ tief (bisher kam man noch nicht zum Grund) und Erdbeben, auch weiter weg, teilen sich dann so mit: klickmich


    Das wars von mir dazu. Ich hoffe das war interessant von Euch.


    Gruß
    Martin

  • He das war mal ein super Bericht. :thumbup:


    Vielen Dank für deine Mühen. Sowas liest man immer gerne.


    Dickes Dankeschön :)

    Best of Zitat von der Olaf:


    Wegen den Caramba , das denke ich nun nicht. Die sind doch nicht
    richtig durch gezüchtet und was er hätte davon gebrauchen können , ist
    ROT, doch gerade auf rot sind die Carmaba doch sehr spalterbig.


    Tropheus Polli nehme ich eher an, wegen der Bänderung. Da komme ich drauf, nicht
    wegen der Blauen Augen, sondern wegen den Lippen, die bemerkte ich eher.

  • Moinsen Martin,
    ich danke Dir ebenso für Deine Mühen, liest sich richtig spannend und ist eindrucksvoll bebildert!
    Das letzte Filmchen macht einem richtig Bange mit den Auswirkungen...

  • Hi,


    Toller Bericht :thumbup:


    Das Video vom Earthqake ist beeindruckend............ Wenn die Natur die Muskeln spielen lässt sollte der Mensch beiseite gehen.......... :D:thumbup: