Hi zusammen
Sendung mit der Maus 2.Teil
Wie ja viele wissen schwimmen von Zeit zu Zeit mal etwas nicht alltägliche Fische und andere Lebewesen aus dem Tanganjiaksee
bei mir.
Gelesen und Bilder angesehen hat man immer viel aber selber mal bei sich schwimmen, beoabchten und event. vermehren ist doch etwas anderes.
Über das letztere werden auch sehr oft Geheimnisse daraus gemacht.
Wenn bei mir etwas funktioniert dann möchte ich auch gerne das dies andere versuchen - oder sogar etwas anderes mit der Art erlebt haben
und auch darüber berichten.
Als heute geht es um den Tanganjika-Knurrhan ( Triglachromis otostigma )
Ich hatte mal das Glück von dieser damals eher selteneren Gattung eine kleine Gruppe von 6 Tieren zu bekommen.
Die Tiere bezogen ein freies Aquarium mit der Abmessung 85x60x40cm.
In Berichten hatte ich gelesen das die Einrichtung überwiegend aus Sand bestehen sollte, und einige Verstecke in Röhrenform dürfen auch nicht fehlen.
Also in das Aquarium wurden 25Kg feiner feuergetrockneter Sand und vier Kunststoffröhren mit 50mm Durchmesser gebracht.
Gefiltert wurde über einen Eck HMF. Beleuchtung war eine 80cm Leuchtstoffröhre.
Die Tiere waren die erste Zeit kaum zu sehen - hauptsächlich wenn es Futter gab.
Das war dann leider nicht so nach meinem Geschmack.
Was kann man tun - weitere Fische dazu setzen?
Schneckenbarsche als Beifisch vielen weg da die Triglachromis den ganzen Tag das Aquarium umgestalten.
Mit Ihrem verhältnis großen Maul transportieren Sie den ganzen Sand von einer Seite auf die andere.
Dazu nachher noch etwas mehr.
Für Heringscichliden ( Cyprichromis war das Aquarium zu niedrig ) durch den Sand den ich anfangs fast 10cm hoch in das Aquarium eingebracht hatte.
Also die Idee mit Beifischen verworfen.
An den Computer das Internet durchforstet - eine sehr informative Seite in einem französischen forum gefunden ( Benoit war der Verfasser )
die Tiere ein paar Tage genauer beobachtet und festgestellt das auf einmal die Frontscheibe mit Sand bis weit über die Hälfte zugebuddelt wird.
Das ist das erste Anzeichen für Balz und Brutaktivitäten.
Auch konnte ich nun feststellen das bei einem Tier der vorderste Flossenstrahl in der Rückenflosse dunkler wurde.
Ein Weibchen also - dieses war sehr aktiv mit einem Männchen beschäftigt.
Alle anderen Tiere rausgefangen, nur eine Röhre und den Sand im Aquarium belassen.
Es hat nicht lange gedauert dann schwammen beide Tiere immer gemeinsam durch das Aquarium wenn Sie denn nicht in der Röhre standen.
Die Zucht:
Die Beiden haben innerhalb von ein paar Wochen abgelaicht.
Ich konnte es leider nie beobachten.
Jedoch konnte man von anfang an erahnen das es bei dem Gelege sich um ein größeres handeln musste.
Es waren so viele sehr kleine Eier das man die sofort duch das immer geöffnete Maul gesehen hat.
Nach einigen Tagen dachte ich jedoch das die werdende Mutter einen Teil davon gefressen hat.
Dies war aber nicht der Fall denn der Herr der Familie hatte auf einmal auch welche im Maul.
Ich konnte auch beobachten das die Larven in den Sand gespuckt werden und von dem anderen Tier sofort wieder aufgenommen werden.
Die Jungen Triglachromis werden ca. ab dem 11 Tag aus dem Maul entlassen und schwimmen immer in Bodennähe.
Brutpflege konnte ich nur für eine Woche feststellen.
auch ahben die Elterntiere die Jungfische danach gejagt.
Das Futter:
Triglachromis frisst alles was man Ihnen bietet.
Gefrostete Artemia, alle Sorten Mückenlarven sowie flockenfutter habe ich zu fressen gegeben.
Die Jungen wurden anfangs mit frisch geschlüpften Artemia Nauplien gefüttert und nachdem ich Sie nach 7 Tagen herausgefangen
und separiert hatte auch mit Cyclops gefüttert.
Das Wachstum ist recht schnell der Kleinen.
Ab einer Größe von 3cm entwickelt sich in der Rückenflosse ein Augenfleck der bei den adulten Tieren nicht mehr vorhanden ist.
Bei meinen Nachzuchten konnte ich bei einer Größe von 6cm bestimmen was Männchen oder Weibchen wird.
Nur die Weibchen haben die ersten flossenstrahlen dunkel gefärbt.
Aüssere Unterschiede gibt es sonst keine bei dieser Art.
Vorkommen im Tanganjikasee:
Triglachromis otostigma kommt im Norden des Tanganjikasee in Burundi vor.
Die Tiere leben in größerer Tiefe über Schlammboden.
Ihre Bruthöhlen werden dort in den Schlamm gegraben.
Dieses Verhalten kenne ich ansonsten noch von Lamprologis laparogramma.
Allgemeines:
Triglachromis otostigma wird gute 10cm groß.
Die Tiere haben ein sehr großes unterständiges Maul und auch sehr große Brustflossen.
Was mir bei diesem Fisch aufgefallen ist - Sie schwimmen bei der Futtersuche oftmals rückwärts.
Die Anzahl der Nachzuchten hat bei mir zwischen 70-140 Tieren geschwankt.