UVC Außenfilter von Sera ... Erfahrungen?

  • Hi Leute,


    nochmal schönen Sonntag.


    Ich habe gestern bei Zajac einen Außenfilter von Sera entdeckt der wohl eine integrierte UV-C Lampe hat. Habe so einen Filter zum 1. Mal gesehen und wollte mal nachfragen ob jemand Erfahrungen mit diesen Filtern hat, ob die was taugen und was die integrierte Lampe bezüglich Keimen und vor allem Algen und Cyanos etwas bringt.


    Mittelfristig werde ich nämlich wohl eine neue Filteranlage brauchen, da ich den Verdacht habe, das meine No-Name Anlage (war damals beim Becken dabei) wohl ein wenig unterdimensioniert ist.


    Sera UVC-Xtreme 800 - Amazon


    P.S. hab ja ein 400L Becken ... was mich bei dem Filter von Sera wundert ist die große Bandbreite (100-800Liter) was ist davon zu halten?

  • Hi Tanja, ob das jetzt einer von Sera oder Eheim oder Fluval usw Aussenfilter ist , oder ein No Name Filter , wichtig ist er erledigt seine Arbeit und sollte passend zum Becken deren Literzahl passen eventuell etwas mehr.

  • UVC-Licht desinfiziert und tötet Keime (Bakterien) ab.

    Die Diskus Liebhaber schwören auf Bakterien armes Wasser. Ich hatte auch mal eine UV-Lampe im Filterkreislauf als ich Diskus hatte. Das Wasser für Diskus ist leicht sauer und von Haus aus gegen Bakterien.

    Viele Tanganjikasee Liebhaber mögen Filter, bei denen die Bakterien mitarbeiten sollen. Eine UV-Lampe wirkt dagegen. Tanganjikasee Fische leben mit den guten Bakterien. Wir müssen ein Milieu schaffen mit vielen guten Bakterien und wenig schlechten, aber mit UV-Licht alle Bakterien abzutöten ist sinnlos.

    Gruß, Manfred


    Ich will nicht angreifen, ich teile nur demokratisch meine Erfahrung mit. Sie kann von deiner abweichen ! :saint:

  • Hi,


    es geht dabei logischerweise nur um Keime, die sich im durchfließenden Wasser befinden!:opa:


    Die Filtermedien, Kies, Steine, Scheiben und was auch sonst noch besiedelt ist, haben mit


    der Leistung des UVC-Brenners nichts zu tun!!


    Der Keimdruck im Freiwasser wird reduziert, und das halte ich für nicht übel, zudem dürften


    einige Schwebealgen ihrem Schöpfer zugeführt werden.:joint: Habe das selber nur im Teichbereich


    draußen, da leisten die Brenner aber ganze Arbeit, die Bakterienflora scheint, wenn man sich


    die Fische dabei ansieht, nicht zu leiden!!:ohoh:


    Durch den ständigen Wasserwechsel halte ich den Einsatz hier im Aq nicht für notwendig!!


    Grüße, Dirk

  • Hallo,


    Wie Dirk schon geschrieben hat, muss man die Bakterien unterscheiden.


    Einmal Krankheitserreger und einmal nützliche Bakterien, die Ammonium und Nitrit abbauen. Erstere befinden sich größeren Teils frei im Wasser, Zweitere siedeln fast nur auf Substrat.


    Die nützlichen Bakterien liebt nicht nur der Tanganjikafan, sondern jeder Aquarianer und Teichbesitzer ist auf sie angewiesen - auch im Diskusbecken.


    Der Uvc erwischt grundsätzlich nur im Wasser befindliche Bakterien. D. h. nur Krankheitserreger.

    Eine Ausnahme bilden hier frisch eingerichtete und angeimpfte Becken. Die nützlichen Bakterien konnten sich noch nicht an ein Substrat ansiedeln bzw sitzen nur auf im Wasser schwebenden Teilchen und werden in den Uvc gespült und abgetötet. Hier kann ein Uvc sogar kontraproduktiv sein.

    Ein in den Filterauslass intergrierter oder als Bypass laufender Uvc schadet nicht, sein Nutzen hält sich im Normalfall aber in Grenzen.

    Denn in Aquarien sollte ein Uvc im Normalfall nicht nötig sein, da die Keimzahl durch regelmäßige Wasserwechsel niedrig gehalten wird.

    Außnahmen sind sehr empfindliche Tiere, Krankheitsfälle, sehr hohe Besatzdichte, längere Abwesenheit des Aquarianers etc.


    Der Uvc ersetzt keine regelmäßigen Wasserwechsel und verlängert auch nicht das Intervall, da beim Wasserwechsel auch andere Schadstoffe entfernt werden.


    Ich würde mir einen Uvc nur zulegen, wenn es einen akuten Grund dazu gibt.


    Fazit: Wenn es einem das Geld (inklusive Stromkosten) wert ist, kann man ihn gerne verwenden, denn niedriger Keimdruck ist immer besser.

    Aber im Normalfall ist er einfach nicht nötig und man kann das Geld besser in häufigere Wasserwechsel investieren.



    Edit: Beim Kauf von Filtern mit integriertem Uvc und/oder integrierter Heizung sollte man darauf achten, dass die Teile einzel getauscht oder repariert werden können, sonst kauft man beim Defekt eines der Teile gleich einen neuen Filter.

  • Vielen Dank für die ganzen Antworten!

    Ich habe mir das Filtersystem von Sera mal genauer angesehen.

    Also sie werben damit, dass es sich um eine besonders gute UV-C Lampe handelt, was wohl das Spektrum angeht. Es ist wohl ein Amalgamleuchtmittel. Da kenne ich mich nun nicht sonderlich aus. Auf jeden Fall kann man die Lampen einzeln zuschalten und auch ersetzen. Sie sollen sogar alle 2 Jahre erneuert werden. Was die dann kosten hab ich noch nicht nachgeschaut *g


    Es wird auch beschrieben, dass diese Systeme elektronisch regelbar sind, so das man für bestimmte Beckengrößen unterschiedliche Leuchtstufen einstellen kann. Natürlich kann auch die Filterleistung angepasst werden. Bei dem UV-C Xtreme1200 (von 200-1200L) reicht der Verbrauch von 5W - 29W ohne UV-C Lampe und 9,8W - 34W bei zugeschalteter Lampe. Die Vergleichbaren Filter von Eheim (allerdings ohne UV-C) liegen bei der Leistungsaufnahme zwischen 25W und 35W. Da finde ich den Unterschied erst mal gar nicht so gewaltig.


    Worüber ich gestaunt habe ist der Preis, daher meine Frage nach der Qualität. Seras größtes Modell liegt bei gut 200€ via Amazon, die elektronischen Modelle von Eheim sind fast doppelt so teuer!


    Zum Nutzen ... ok, da kann man sich natürlich fragen ob es sich lohnt. Ich hab ja nun auch hier und da mal Probleme mit Cyanos. Sera wirbt damit, dass die UV-C halt auch Algen killt und da hab ich mir gedacht, dass das vielleicht Sinn macht, wenn man dann mal ein Problem hat, die Lampe zuschalten und fertig. Muss aber ja nicht klappen. Da hab ich halt keine Erfahrung. Die Standzeit soll sich allerdings auch erheblich erhöhen, was wieder nicht schlecht ist.


    Zu der Frage was mit meinem Filter los ist ... also mein Wasser ist schon klar. Aber ich betreibe das Becken jetzt seit Ende Juli 2017 und habe mal abgesehen von der Anfangsphase immer wieder mal mehr mal weniger Cyanos. Ich habe mehrfach gelesen, dass ein zu "kleiner" Filter die Cyanos begünstigt. Fakt ist, das ich nur so um die 720L Umwälzung habe, was mir bei 420L Beckengröße etwas niedrig erscheint.

  • Hallo Tanja,


    Nur so auf Verdacht würde ich den Filter nicht tauschen. Cyanobakterien können vielen verschiedene Ursachen haben. Mir fehlt da auch die Logik hinter. Der Filter in seiner Funktion als Biofilter baut Nitrit zu Nitrat um. Andere Nährstoffe werden darin nur wenig verstoffwechselt.

    Sollte der Cyanobefall also am zu kleinen Filter liegen - ergo man geht davon aus, Cyanos brauchen das Nitrit, hat man sowieso ein Nitrit-Problem. Da es deinen Fischen aber nicht schlecht geht, gehe ich nicht von einem Nitrit-Problem aus.

    Was macht ein größerer Filter noch? Er erzeugt als Nebenprodukt mehr Strömung. Und Cyanos scheinen in manchen Fällen eine Veränderung der Strömung nicht zu vertragen. Ich vermute jetzt einfach mal, dass die Erfolgsmeldungen von größeren Filtern hauptsächlich da her stammen ( ich bin mal gespannt, ob dazu andere Meinungen kommen).


    Ein Außenfilter dient hauptsächlich als Biofilter. Das heißt, solange er mit Ammonium und Nitrit fertig wird, ist der Durchfluss pro Stunde egal. Ein größerer Filter sollte dann her, wenn er es nicht in kurzer Zeit schaft das Nitrit gegen Null zu bringen oder wenn man ihn zu oft sauber machen muss, weil (fast) kein Durchfluss mehr da ist (MMn ist häufiger als alle 12 Wochen reinigen zu viel, aber das ist Ansichtssache).


    720 Liter pro Stunde für ein 420 Liter Becken sollten passen. Ich gehe dabei davon aus, dass da keine Tropheus, Petrochromis, Wabenschilderwelse oder andere “abfallintensiven“ Fische drin sind. Meine Filter laufen fast alle so, dass sie das Wasser im Becken einmal pro Stunde umwälzen.


    Der Uvc hilft nur gegen Algen, die frei im Wasser schweben. Cyanos leben aber hauptsächlich substratgebunden (und sind übrigens keine Algen sondern Bakterien). Damit gelangen sie erst gar nicht zum Uvc.

  • Nun auf Verdacht würde ich auch nicht tauschen. Angeblich soll der Durchfluss doch 1:3 sein. Wären bei mir 1200L und halt nicht 720L. Alle 12 Wochen? Ich dachte 1-2 mal im Jahr^^.

    Zumal wie gesagt ich denke die Standzeit erhöht sich ja auch wohl mit größerem Filter.


    Ich hab grad mal durchgemessen ...


    no2 0

    no3 25

    gh 10

    kh 6

    ph 7,2

    cl 0


    Also laut der Werte ist mir nicht klar wie es überhaupt zu Cyanos (ich weiß dass das Bakterien sind) kommen konnte. Was ich allerdings derzeit nicht messen kann ist der Sillikat-Wert. Keine Ahnung wie der bei mir ist und unter Umständen liegt dort ja das Problem.


    Im Großen und Ganzen hatte mich ja lediglich interessiert was die Community von Filtersystemen mit eingebauter UV-C hält, da ich diesen Filter so wie gesagt vorher nicht gesehen hatte.


    Edit: Für zusätzliche Strömung habe ich ja auch noch eine Tunze verbaut.

  • Hallo Tanja,


    Dann ist doch alles gut mit dem Filter. Und natürlich ist eine längere Standzeit besser:thumbup:.

    Ich bin auf die möglichen Probleme und Ursachen so detailliert eingegangen, weil man leider viel zu oft von Fällen ließt, bei denen relativ planlos alles mögliche ausgetauscht wird und am Ende alles nur schlimmer ist.

  • mir fällt immer wieder auf, dass kein Ratschlag 100%ig korrekt ist. Aber welches eine Prozent ist falsch? Manches hält man für richtig, aber es ist falsch aber auch was man für falsch hält kann richtig sein. Oft kann unsere Sprache einen Sachverhalt nicht genau festlegen und der Leser deutet es anders oder der Schreiber sagt: so habe ich es nicht gemeint.

    Aber dann kann man immer noch bei Wikipedia nachlesen. Und selbst dort könnte jeder etwas anderes heraus lesen. z.B. Was sind Keime? oder welche Wirkung hat UV-Bestrahlung am Wasserdurchfluss?

    Das Thema ist derart komplex, dass man sich einen stundenlangen Vortrag anhören kann und immer noch nicht schlauer ist. Ich hatte einen gehört und danach wusste ich dass ich sehr wenig weiß.

    Gruß, Manfred


    Ich will nicht angreifen, ich teile nur demokratisch meine Erfahrung mit. Sie kann von deiner abweichen ! :saint:

  • Hi,


    wer sagt denn, das Beiträge von Hobby-Aquarianern zu 100 % richtig sein müssen,


    oder sollten??:nixweiss:


    Da würde ich selbst bei absoluten Vollprofis dran zweifeln, dafür gibt es viel zu viele


    Sichtweisen der Dinge!!:)


    Wichtig ist doch, das die Sachen die man anspricht, sich im Gro auf die Tatsachen beziehen


    und niemanden in die Irre führen,:opa: ich für meinen Teil suche mir aus den Beiträgen hier das


    raus, was mir logisch und zielführend erscheint!!:thumbup:


    Hat mir in den letzten Jahren enormes Zusatzwissen eingebracht, einige Dinge konnte man auch knicken,


    aber daraus lernt man, und man lernt ja zu Glück nie aus!!!:joint:


    Grüße, Dirk

  • Zitat

    und niemanden in die Irre führen,:opa: ich für meinen Teil suche mir aus den Beiträgen hier das


    raus, was mir logisch und zielführend erscheint!!

    sehr gut und das meine ich, habe mich vielleicht schlecht ausgedrückt, Man sucht sich das heraus, was logisch erscheint, also nicht unbedingt was richtig ist. Beispiel: Jahrelang hat die Wissenschaft gesagt, Fett ist der Dickmacher. Jetzt sagt sie. Kohlehydrate sind es.

    Wahrscheinlich meinst du das Dirk, Dir muss es letztlich logisch erscheinen.

    Gruß, Manfred


    Ich will nicht angreifen, ich teile nur demokratisch meine Erfahrung mit. Sie kann von deiner abweichen ! :saint:

  • Hi


    Ich mach eigtl. meins:joint:


    Wenn andere ihrs machen u.meins u.ihrs hat Schnittmengen


    versuche ich aus beidem das Beste zu machen:)


    Da Rest ist mir zu kompliziert.:opa::laughoutloud:Lenkt nur vom wichtigsten ab,


    dem Blick ins Becken;)


    Gruß Frank

  • sehr gut und das meine ich, habe mich vielleicht schlecht ausgedrückt, Man sucht sich das heraus, was logisch erscheint, also nicht unbedingt was richtig ist. Beispiel: Jahrelang hat die Wissenschaft gesagt, Fett ist der Dickmacher. Jetzt sagt sie. Kohlehydrate sind es.

    Wahrscheinlich meinst du das Dirk, Dir muss es letztlich logisch erscheinen.

    Wenn es doch nur so einfach wäre:opa:

    Das Beispiel mit den Kohlenhydrate vs Fett ist so falsch und gleichzeitig doch so gut.

    Weder Kohlenhydrate noch Fett machen dick. Sondern nur überschüssige Kalorien lassen einen zunehmen. Ob ich die nun als Fett oder Kohlenhydrate esse ist primär egal.

    Und deshalb ist das Beispiel auch so gut. Weil es zeigt, dass sich unser Hobby eben nicht so einfach zusammen setzt.


    Z.B. Becken einfahren.

    Dem Anfänger wird gesagt, erstmal keine Fische reinsetzen und mit täglicher Futtergabe die nitritabbauenden Bakterien anfüttern. Völlig logisch und es funktioniert.


    Jetzt hört/ließt der Anfänger nach zwei Wochen, dass man auch einfach sofort mit nicht so empfindlichen Tieren dünn besetzten kann und dass die entstehende Nitritmenge dann nicht so hoch geht. Auch das ist logisch und funktioniert.


    Und was macht der macht der Anfänger? Er setzt ein paar Fische genau in den vorher schön angefütterten Nitritpeak und alle sterben. Dabei hat er doch nur zwei logische Sachen kombiniert:nixweiss:


    Oft ist es besser einem Pfad zu folgen und nicht immer auf das umzuspringen, was grade logisch erscheint. Oft führen mehrere Wege zum Ziel. Aber wenn man zwischen den Wegen hin und her springt, kommt man evt nie richtig an.


    Will sagen, dass ich für mich gelernt habe, dass es grade als Anfänger oder bei einem neuen Themengebiet oft besser ist, sich nur einen (oder höchstens zwei) alten Hasen zu suchen und dessen Rat zu folgen. Der ist den Weg schon erfolgreich gegangen.

    Leider sieht man immer mal wieder Leute Fische vor die Wand fahren, weil zig alleine richtige Ratschläge zusammen nur Mist ergeben - zu viele Köche verderben den Brei.


    Ich hoffe ich bekomme dafür keinen Olaf-Award:ohoh:

  • Hi,

    wie schon mehrfach geschrieben wurde, beschränkt sich die Wirkung der Strahlung logischerweise nur auf die Keime/Sporen u.ä., die auch an der Strahlungsquelle vorbei fließen. Was die Wirksamkeit angeht, so hat das Gerät hier nur 5W. Das ist für Schwebealgen oder Bakterienblüte gut, aber für die Krankheitserreger ist das viel wenig. Da ist eine hohe Strahlung bei gutem Durchfluss oder geringere Strahlung bei wenig Durchfluss nötig. Bei letzterem ist aber dann wieder die Vermehrungsrate für den Durchfluss zu hoch. Kurz und gut, optisch klares Wasser ja, Krankheiten vorbeugen nein.


    Grüße


    Joe

    Manche Menschen sind zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schon schräg steht. Die saufen ihn aus.