Besatz für 200 Liter (100x40x50)

  • Hallo!

    Ich möchte gerne ein Becken mit 200 Litern mit den Maßen 100x40x50 aufstellen. Mit Aquaristik beschäftige ich mich schon seit 10 Jahren und habe hier diverse verschiedene Becken, allerdings kaum Erfahrung mit Tanganjika oder Malawi, lediglich Neolamprologus similis tummeln sich bei mir, darum frage ich lieber nochmal nach, bevor ich größere Fehler mache.
    Ich weiß, dass 200 Liter für ein Tanganjika- oder Malawi-Becken nicht gerade viel Platz sind, daher wird wohl lediglich ein Artbecken möglich sein, was mich aber nicht stört. Größer kann ich das Becken leider aufgrund von Platz und Statik nicht machen. Ich will auch nicht auf Biegen und Brechen irgendwelche Fische in meinem Becken haben, wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht und es wird kein Tanganjika- bzw. Malawi-Becken.

    Was mich reizt:
    Synodontis lucipinnis - die hab ich in der Zoohandlung gesehen und mich sofort verliebt, allerdings sind sie leider zu agil und zu groß für meine kleineren Becken. Würde eine Gruppe davon auf 200 Liter passen?
    ODER
    Pseudotropheus saulosi. Ich habe viel gegoogelt und bin auf viele verschiedene Meinungen gestoßen, ältere und neuere Beiträge, wobei nichts wirklich aktuell war. Dementsprechend, könnte ich ein Männchen mit zwei Weibchen halten oder nicht? Wie sind eure Erfahrungen?
    ODER
    Was könnte ich denn aus dem Tanganjika- oder Malawisee noch halten? Entweder Welse oder schon relativ farbige Tiere?

  • Hallo,


    200 Liter ist für Malawi einfach zu klein. Ob nun 300 oder 240 Liter wirklich die Untergrenze sind, mag sich noch bestreiten lassen. Aber 200 liter sind zu deutlich zu wenig.


    Aber zum Glück geht es hier ja hauptsächlich um Tanganjika. Und da geht doch einiges. Auch Synodontis lucipinnis.

  • Hi Jessi

    Nicht, dass ich dir nicht gerne eine Antwort schreiben möchte ..... aber, schau dir doch zunächst mal ein paar Threads unter der Rubrik Besatzvorschläge / Besatzfragen an. Ich habe das Gefühl, gewisse Fragen kommen hier immer wieder und werden immer wieder auf‘s Neue diskutiert. Ist nicht böse gemeint, hilft dir aber deinen Wunschbesatz einengen zu können.

    So solltest Du Dir z.B. zunächst im Klaren werden, ob Du ein Becken mit nur einer Art aus dem Feen- bzw. brichardi-Komplex haben möchtest, oder lieber eine Kombination aus 2- max. 3 eher kleiner bleibenden Arten, die zusammenpassen würden (z.B. eine Art nicht-Schneckenhausbrütener Neolamprologus, 1 Art Schneckenbuba, ...)

  • Da Saulosi relativ klein bleiben, würde das auch gehen. Allerdings sind da 3 Tiere viel zu wenig. Wenn nur Saulosi ins Becken sollen, würde ich junge Tiere etwa 5m/7w und ein paar Welse einsetzen.


    Bei den Tanganjika bietet sich einiges an. Je nach Einrichtung würden z. B. Schneckenbuntbarsche wie Lamprologus Ocelatus und Julidochromis Ornatus passen.

    Da gibt es wohl jede Menge an Tieren die die man einsetzen könnte, nur bin ich da mangels Erfahrung nicht der richtige Berater für.

    Mit freundlichem Gruß Stefan

    Die Einstellung der Menschen verändert sich nicht dadurch das Feindbilder ausgetauscht werden.

  • Hallo Jessi


    Ich habe zur Zeit vier Arten auf 240 Liter


    120 x 40 x 50 Lamprologini


    Gut , die Caudopunktatus hab ich nur eingebaut bekommen , weil das Neolamprologus Longior Paar aus dem Becken genommen wurde ( waren überaltert - 8 Jahre ) damit sich aus den sieben Halbstarken ein neues Paar bildet


    Gut strukturiert und mit Verstand eingesetzt , sollten aber mindestens zwei , wenn nicht sogar drei Paare gehen . Zwei ist einfacher ....Sicherer......

    Such Dir unter den kleinen Neolamprologus eine Fischart aus die Dir gut gefällt

    Dann, erst dann , kann man hier sagen wie du einrichten sollst und welche Fischart vielleicht dazu passt .

    Da es so viele gibt .........

    Aber hier findest du ja genügend Bilder und Berichte

    Gruß Reiner


    P.S. Es gibt Selbsthilfegruppen für Menschen die mit mir zu tun haben

  • Hallo Jessi,

    C.saulosi würde ich nicht im 200l Becken halten. Die bleiben zwar etwas kleiner als andere "Pseudotrofeus" (C.saulosi gehören nun zur neuen Gattung Chindongo), sind aber trotzdem temperamentvoll unterwegs.

    Die Männchen besetzen ihr Revier und dann haben die anderen wenig zu lachen. Bei 200l ist nicht genug Platz für mehrere Männchen. Mit einem Mann könnte es zwar gehen, dann bekommen die Weibchen aber seinen ganzen Druck ab. Und die Mädels untereinander sind auch nicht ohne. Ich habe C.saulosi mit L.hongi in 360l gehalten, dass ging gerade so.


    In deinem Becken gehen schon verschiedene Arten aus dem Tanganjikasee.

    Da du etwas farbiges möchtest, wie gefallen dir Julidochromis?

    Bei den J.ornatus oder J.marksmithi gibt es recht gelbe Varianten. Die anderen Julidochromis bestechen eher durch ihre kontrastreiche Zeichnung.

    N.longior ist schön gelb/orange.

    Mit einer dieser Arten könnte evtl. auch die Vergesellschaftung mit Synodontis lucipinnis funktionieren.

  • Hallo!

    Herzlichen Dank für die Antworten!

    Ich glaube, mein Problem liegt noch viel tiefer begraben. Im Tanganjika-Bereich weiß ich quasi nur, dass es Welse und Buntbarsche gibt. Ansonsten ist mir lediglich bekannt, dass es Schneckenbuntbarsche gibt, weil ich in einem kleineren Becken Neolamprologus similis halte. Ich weiß nicht mal, was der Feen- und brichardi-Komplex ist. Leider finde ich keine gute Übersicht der Gattungen und Arten, dementsprechend weiß ich überhaupt nicht, welche Gattungen beispielsweise Felsbewohner sind, welche eher im freien Wasser unterwegs sind, welche in Schneckenhäusern brüten etc. Und daher natürlich schon gleich gar nicht, was überhaupt wie zusammenpasst und wie das Becken dann aussehen muss. Während ich also in der Süßwasser-Aquaristik außerhalb der afrikanischen Seen einfach fragen kann "Kann man Marosatherina ladigesi mit Garnelen vergesellschaften?" und schon weiß, dass sie ansonsten zum Becken passen, bin ich bei den afrikanischen Seen schon in den absoluten Grundlagen überfordert. Dazu kommt die eher kleine Beckengröße. Vielleicht ist das auch einfach die Grenze des Internets und ich schaue einfach mal, ob ich ein gutes Buch finden kann.


    Wie immer sind die Meinungen durchaus unterschiedlich. 5M/7W Pseudotropheus saulosi wären doch quasi ein "Überbesatz", sodass gar keine richtigen Reviere mehr gebildet werden können, oder? Ich beobachte das natürliche Verhalten meiner Fische sehr gerne, dann wäre so ein "Überbesatz" eher kontraproduktiv, oder? (Nicht böse gemeint, ich bin nur ein fragender Anfänger!)


    Bei Synodontis lucipinnis scheint bis jetzt Einigkeit zu herrschen, dass es geht, das freut mich :)

    Altolamprologus compressiceps schau ich mal an und lese mich ein. Mehr Schneckenbuntbarsche müssen nicht unbedingt sein - evt. könnte ich auch die Neolamprologus similis umsetzen, falls es passen würde. Die können aber auch in ihrem kleinen Becken bleiben.

    Julidochromis gefallen mir von ihrer Form und ihrem Muster her ziemlich gut, die kannte ich bis jetzt auch noch nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind sie Felsbrüter? Wenn ich die Synodontis lucipinnis vergesellschaften könnte auf 200 Liter wäre das natürlich das Höchste der Gefühle!

  • Hallo Jessi,


    ich finde Synodontis lucipinnis auch ganz toll! Die wuseln den ganzen Tag durchs Becken.....:love:

    Ich habe 4 von ihnen in meinem 250 Liter Becken. Dazu habe ich je 5 Julidochromis Dickfeldi und Neolamprologus Caudopunctatus kapampa.

    Viele Grüße

    Volker


    Natürlich rede ich mit mir selbst......... Manchmal brauche ich einfach kompetente Beratung!

  • Cautic: Wie unterscheiden sich denn die Wasserwerte bei deinem Schnebuba-Becken von deinen übrigen Süsswasseraquarien? Kannst Du Wasserwerte „herstellen“, die den ostafrikanischen Grabenseen etwas entgegenkommen?

  • Hallo :)

    Meine Süßwasser-Becken unterscheiden sich auch untereinander von den Wasserwerten her sehr stark. Ich habe hier quasi alles :D Beispiele:
    Leitungswasser mit Torf aufbereitet, KH 0, GH 1, pH mit den üblichen Tests nicht messbar wegen anderer Puffer
    Osmosewasser, aufgesalzen auf KH 0, GH 4 mit pH 6,5
    Leitungswasser....

    Aus der Leitung kommt pH 8, GH 10, KH 7. Das Wasser für meine Schneckenbuntbarsche wollte ich ursprünglich mit Natriumhydrogencarbonat aufsalzen, um die KH zu erhöhen, allerdings stammen sie aus privater Nachzucht und wurden in meinem Leitungswasser gezogen, deshalb habe ich darauf verzichtet. Bei meinem 200-Liter-Becken ist das Aufsalzen aber kein Problem.

  • Jessi, wenn Du eine farblich attraktive Art suchst in Kombination mit Synodontis lucipinnis kann ich mich auch dem Vorschlag von Tanja (1/1 Altolamprologus compressiceps) anschliessen (möglichst gelbe Standortvariante). Alternativ könntest Du 1/3 Neolamprologus buescheri, Standortvariante Kamakonde, setzen. Beide Arten benötigen gut strukturierte Becken mit viel Steinaufbau, Höhlen, Spalten, Unterstände etc.

    Hier ein Foto eines meiner Tiere:

  • Wie immer sind die Meinungen durchaus unterschiedlich. 5M/7W Pseudotropheus saulosi wären doch quasi ein "Überbesatz", sodass gar keine richtigen Reviere mehr gebildet werden können, oder? Ich beobachte das natürliche Verhalten meiner Fische sehr gerne, dann wäre so ein "Überbesatz" eher kontraproduktiv, oder? (Nicht böse gemeint, ich bin nur ein fragender Anfänger!)

    Genau darum ging es mir ja. :brav:

    Wenn du eine eher aggressive Art in ein relativ kleines Becken setzt, sorgtst du durch einen Überbesatz dafür, das sich die Aggressionen besser verteilen können. Mit der richtigen Einrichtung können sich auch dort Reviere bilden und die Tiere ordentlich vermehren.


    Malawi sind schön für die Farbe, vom Verhalten finde ich die schon lange eher langweilig.


    Wollte eigentlich jetzt auch mein letztes Malawi Becken zugunsten von Tanganjika aufgeben, aber die Regierung hat nein gesagt. Also wird da jetzt ordentlich ausgeräumt und die Firefish kommen komplett raus, dafür kommen dann Freibergi dazu. Wenigstens habe ich schon zwei Händleranfragen wann ich wieder Freibergi Nachzuchten liefern kann. Vielleicht sponsern die mir dann teilweise mein neues Tanganjika Becken. :joint:

    Mit freundlichem Gruß Stefan

    Die Einstellung der Menschen verändert sich nicht dadurch das Feindbilder ausgetauscht werden.

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  • Hallo Jessi,

    natürlich kann ich dir die Entscheidung was letztendlich in dein Becken soll nicht abnehmen, aber trotzdem gebe ich hier mal meinen Senf dazu......

    Ich kann dir auf jeden Fall ans Herz legen, dass mMn Tanganjikacichliden zwar optisch oft Fische auf den zweiten Blick sind, aber von ihren Verhaltensweisen, sicher deutlich interessanter als sehr viele andere Buntbarsche...auch die aus dem anderen großen See mit M sind;)

    Vlt hast du die Möglichkeit dir mal ein paar Arten in Realität anzusehen. Turgut, hier angemeldet als cimbom93 z.B. kommt auch grob aus der Region Stuttgart. Oder aber Tobi, hier unter dem usernamen TeddyWestside angemeldet wäre mgl auch in für dich erreichbarer Distanz.....Bestimmt ist das ein oder andere Forummitglied in deiner Nähe zu Hause und lässt dich mal in seinen Fischkeller oder wie auch immer schauen.....8o

    Lies dich zudem in Ruhe über die Steckbriefe, andere Threads hier und wenn du ein paar Euro investieren möchtest auch z.B. über ein Buch in die Tanganjikageschichte ein. Gute Bücher gibt es z.B. von Ad Konings oder H.J. Herrmann.

    Such dir dann ggf. eine Art aus, welche dir gefällt und welche vom Platzbedarf in dein Becken passt und dann wird rund um diese Art das Becken strukturiert und ggf. passende weitere Bewohner ausgesucht..........

    Ich persönlich würde mich sehr darüber freuen, wenn deine Wahl auf den Tanganjikasee fällt.....:joint:

    Gruß Jens


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    Alles wird gut........dauert halt...!!!

  • Hallo Jessi,


    ich stand vor ein paar Wochen ebenfalls vor der Entscheidung was denn nun in das neue Aquarium soll: 300l Wiedereinstieg - der Werdegang


    Zuvor war auch bei mir Malawi mit C. saulosi eine Möglichkeit. Die saulosi weil sie eben relativ klein bleiben, und mit der Färbung Gelb und Blau schon mal einen schönen Farbkontrast ins Becken bringen würden.... falls - darauf die Betonung - sich mehrere Männchen dann auch wirklich ausfärben.

    Ich habe mich dann doch für Tanganjika entschieden weil es ausser der saulosi nur noch ganz wenig andere Möglichkeiten im Bereich Malawi für diese Beckengrösse gibt. Tanganjika bietet für mich und auch für Deine 200l einfach mehr Möglichkeiten ... und ist definitiv interessanter als einfach "nur bunt".


    Als ich meiner Frau während der Planung Bilder der Tiere gezeigt hatte, war sie von den saulosi ziemlich angetan. Meinen momentanen Besatz mit Neolamprologus brevis, N. caudopunctatus und N. leleupi schlicht "hässlich" ... war mir egal, das Becken steht bei mir und nicht im Wohnzimmer :joint:


    Mittlerweile findet sie die Tiere schon mal als "nett", das ist ein enormer Fortschritt an dem man noch arbeiten kann :brav:


    In 200l würde *ich* definitiv keine Malawis einsetzen.

  • 200-300l war früher eine ganz normale Größe bei Malawi in der fast alles gehalten wurde. In den 70er Jahren hat man auch Pseudotropheus in 100l Becken ohne Probleme gezüchtet. Also so unmöglich finde ich das jetzt nicht, welche in einem 200l Becken zu halten.

    Natürlich würden wir uns alle eine Artgerechte Haltungen wünschen, nur wer stellt sich ein 3 Meter Becken hin und setzt dann nur 3 Barsche und ein paar Welse ein?

    Da ist ein 200l Becken mit zb. 1-3 Pärchen Lamprologus, Neolamprologus oder Julidochromis schon schöner.

    Und egal wie viele Fische in was für einem Becken schwimmen, das wichtigste bleibt doch die richtige Ernährung und vernünftiges Wasser.

    Mit freundlichem Gruß Stefan

    Die Einstellung der Menschen verändert sich nicht dadurch das Feindbilder ausgetauscht werden.

  • Nein, unmöglich ist es natürlich nicht. Ich habe mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt.

    Mit *ich* wollte ich sagen, das dies nur mein persönliches Empfinden ist, selbstverständlich nicht allgemeingültig zu sehen ;)