Neubesatz 170 l

  • Hallo,


    es geht um ein Becken mit folgenden Maßen: 80 x 40 x 55 cm (176 l).

    Ich möchte es mit Tanganjikas besetzen, bin mir aber unsicher, was ich da reinsetzen kann. Arten, welche sich zur Paarbildung finden, sind ungünstig, da ich keine Abnehmer für die übrigen Tiere habe. Ein Artenbecken käme auch in Frage. Wichtig ist nur, dass es sich um verhältnismäßig "friedliche" Tanganjikas handelt.

    Ich habe kein Ausweichbecken (mehr). Früher pflegte ich Neolamprologus callipterus, eine meiner Lieblingsarten, aber das Becken ist wohl leider zu klein...sehr schade, aber mehr gab die Statik nicht her.

    Also, habt ihr Vorschläge?


    Liebe Grüße!

  • Hallo Jessica,


    Für Cyprichromis und Paracyprichromis ist das Becken dauerhaft zu klein.


    Bei den Lamprologini bleiben nur Neolamprologus multifasciatus und similis über. Die leben in Gruppen bzw kleinen Harems auf engstem Raum zusammen. Da kann man einfach mit 2/3 anfangen.


    Aber vielleicht findest Du ja hier auch ein fertiges Pärchen. Dann würde die Paarfindung wegfallen und du wärst mit der Auswahl nicht so eingeschränkt.


    Nur was machst du mit dem sich zwangsläufig irgendwann einstellenden Nachwuchs?

    Den müsstest du irgendwann auch vermitteln.

  • Wichtig ist nur, dass es sich um verhältnismäßig "friedliche" Tanganjikas handelt.

    Hallo Jessica,

    das mit den friedlichen Tanganjikas ist bei Lamprologini immer so eine Sache....Ein gewisses Aggressionspotential haben sie alle. Gut wäre schonmal, wenn sie sich nicht direkt gegenseitig umbringen.....;)


    Eine Möglichkeit für dein Becken wäre ein Artenbecken mit z.B. Neolamprologus caudopunctatus oder leloupi (nicht leleupi). Da wäre es bei einem geschickten Aufbau ggf sogar möglich zwei Paare einzusetzen....Eine Paarfindungsgruppe ist bei diesen Arten normalerweise auch nicht nötig. Es reicht aus 2/2 oder wenn du auf Nr. sicher gehen möchtest, nur 1/1 einzusetzen, da sich die Tiere in der Partnerwahl nicht allzu schwer tun. Der Vorteil der Caudos ist, dass du immer Tiere sichtbar im Becken hast und es kein Geisterbecken wird wie bei einigen anderen Arten, welche für die Beckengröße möglich wären....

    Aber auch hier wird es früher oder später Juntiere geben, für die sich dann ggf ein Abnehmer finden muss, wie Malte betr. der multis bzw. similis schon angemerkt hat.....

    Eine weitere Möglichkeit wären ggf. noch Neolamprologus calliurus. Auch als Artenbecken mit einem Verhältnis von 1/3 od. ähnlich. Calliurus sind trotz ihres schlecht gelaunten Aussehens und der Endgröße der Männchen von bis zu 10cm wirklich "Lämmer" unter den Schneckenhausbrütern. Da kommen sicher auch nicht allzu viele NZ durch, da sie sich nach dem ersten Verlassen des Schneckenhauses schnell im Becken verteilen und das Männchen oder die anderen, eifersüchtigen Weibchen den jungtieren ggf auch nachstellen.....Ein paar schaffen es aber trotzdem immer8o

    Gruß Jens


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    Alles wird gut........dauert halt...!!!

  • Hey Malte, ich verstehe nicht warum du der Jessica nicht deine Fische vorschlägst. Habe auf YouTube dein Video von deinen Telmatochromis gesehen. Toll. Als Artbecken machbar. Jessica du siehst, viele Wege führen nach Rom. Vielleicht eine kleine Hilfestellung, schau dir auf Einrichtungsbeispiele.de mal Tanganjikabecken und deren Besatz in deiner ungefähren Größe deines Beckens an. Merk dir die Namen der Fische und gehe auf YouTube und schau dir zu den Fischen Videos an. Kann bei deiner Entscheidung helfen. Für weitere Fragen sind die Forumsmitglieder natürlich weiter aufgeschlossen.

    Glück Auf aus Bochum Jens.

  • Hallo Jens,


    Klar Telmatochromis sp Lufubu würde auch gehen. Die sind nicht grade wählerisch, was den Partner angeht.


    Aber wenn ich nur ein Aquarium hätte, würde da was anderes drin schwimmen. Etwas das man nicht immer suchen muss. Denn außerhalb der Brut sieht man nicht viel von denen bei reiner Paarhaltung. Und für eine Gruppe könnte das Becken schon zu klein sein.

  • Also zu den Caudapunktatus kann ich nur sagen, dass ich per Zufall 3 Männchen und 3 Weibchen ergattert habe und alle 3 Paare haben sich fest gefunden und zwei davon pflegten schon Nachwuchs.


    Allerdings haben die Männchen es faustdick hinter den Flossen. Bei einer Beckenlänge von 80 würde ich nicht mehr als max 2 Männchen einsetzen. Und auf jedenfall eine ordentliche Sichtbarriere schaffen, die zwei autarke Reviere erlaubt.


    In meinem 130x50 Becken geht mit den 3 Pärchen echt die Post ab!

  • Erst einmal vielen lieben Dank für eure Antworten!

    Ich hielt bereits zu einem früheren Zeitpunkt Tanganjikas (Burtonis) und es herrschte trotz größter Mühen Mord und Totschlag im Becken. DAS möchte ich nie wieder. Ein Grüppchen halbwegs verträglicher Bubas, das wäre fein.

    Ich bin nicht wählerisch, was die Arten angeht. Toll finden tu ich sie alle.

    Neolamprologus calliurus spricht mich zB schon sehr an, auch einer Kolonie Similis bin ich nicht abgeneigt.

    bongo, wie hast du das Becken deiner Calliurus gestaltet?

  • Hallo,

    momentan halte ich N. calliurus im Verhältnis 1/1, zusammen mit 1/1 Telmatochromis vittatus "shell" und 6 Altolamprologus sp. "shell" Cameron Bay auf 80x50cm Grundfläche. Das funktioniert trotz der kleinen Grundfläche recht gut, da es sich bei allen drei Arten um wirklich sehr gemässigte Tanganjikaseebewohner handelt....Würde es trotzdem niemanden so raten, wenn kein Ausweichbecken für Notfälle vorhanden ist....:opa:

    Die Einrichtung für dieses Becken findest du hier in Beitrag #29.


    Vorher hatte ich N. calliurus im Verhältnis 1/2 auf 60x50cm Grundfläche. Auch da war mehr oder weniger in der Mitte ein kleiner einfacher Steinaufbau für das männliche Tier, da er natürlich zu groß für's Schneckengehäuse wird und nach vorne zwei, durch einen einzel stehenden Stein getrennte Reviere für die Mädels. In jedem Mädelrevier waren rund 15-20Stk Schneckengehäuse, damit sie etwas Auswahl haben;).

    Anbei noch ein Bild meiner "ehemaligen" calliurus. BTW, das Männchen hatte gut und gerne 10cm und die Mädels ca. 6cm......8o

    photo-1607-47e229ed.jpg

    Gruß Jens


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    Alles wird gut........dauert halt...!!!

  • Dankeschön, bongo !

    Die Calliurus würden mir schon gut gefallen. Ich dachte an ein Männchen mit fünf Weibchen, damit es nicht ganz so leer im Becken ist. Ich denke, auf diese Art läuft es hinaus. Ich habe mich verliebt! :love:

    Das Becken werde ich in etwa so gestalten, wie deines, Jens. Es befindet sich bereits eine BtN- Rückwand mit zwei Felsmodulen darin.

    Hach, das wird toll!

  • Ich dachte an ein Männchen mit fünf Weibchen, damit es nicht ganz so leer im Becken ist.

    Hallo Jessica,

    ansich ist das ein guter Plan mit den Mädels, bedenke aber zwei Dinge....

    -Zuerst musst du einen Händler oder ggf. Züchter finden, der dir zu nur einem Männchen fünf Weibchen gibt....

    -Wenn du fünf Mädels im Becken hast, wird es für die Reviere der Damen, bei 80x40cm Grundfläche, schon etwas eng....

    Auch wenn die calliurus in ihrem Aggressionspotential wirklich sehr gemäßigt sind, kann es wie im wirklichen Leben, bei zu vielen weiblichen Bewohnern schon zu unschönen Szenen kommen....ich sag' nur Zickenkrieg:sagnix:

    Ich würde dir raten, wirklich nur drei Mädels zu einem Männchen ins Becken zu setzen.... Wahrscheinlich wird es schon schwierig genug, drei Weibchen zu nur einem Männchen zu bekommen.

    Das solltest du mMn bedenken;)

    Gruß Jens


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  • Ach ja, nochmal kurz zur Info....In ihrem natürlichen zu Hause, also im See, scheinen die N. calliurus auch eher nicht zur Haremsbildung zu neigen, sondern das scheint ein Phänomen bei Haltung im Aquarium zu sein. Ich meine das irgenwo einmal gelesen oder gehört zu haben.....;)


    Anbei nochmal ein älteres Bild meines ehemaligen 60x50cm Calliurus Beckens, kurz bevor damals die Tiere eingezogen sind. Diese "zwei Damenrevier-Einrichtung" hat mit 1/2 Tieren hervorragend funktioniert...

    image.jpg

    Vlt inspiriert dich oder hilft dir das ja ein bisschen bei der Einrichtung ;) Ist halt eher zweckgemäß....:whistling:

    Gruß Jens


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  • Vielen Dank, bongo .

    Jetzt grüble ich gerade...dann bleibe ich bei drei oder vll. auch nur zwei Weibchen. Evtl. setze ich dann doch noch eine zweite Art hinzu.

    Was wären denn geeignete, anfängertaugliche Beifische zu den Calliurus?

  • Hallo Jessica,

    es kommt darauf an, was dir gefallen würde?

    Ich könnte mir vorstellen ggf. ein paar kleine Julidochromis einzusetzen....

    Allerdings wäre da aber eine Paarfindungsgruppe, bei der möglicherweise am Ende nicht alle im Becken bleiben können, nötig.....:nixweiss:

    Nach wie vor ist vlt ein Paar N. caudopunctatus noch möglich.....

    Eine vlt gute Option könnte auch Telmatochromis vittatus "shell" sein (es sollte aber mMn die shell Variante und nicht die "großen" vittatus) ....das funktioniert bei mir, wie beschrieben auch ganz gut, da die Arten sich ziemlich ignorieren und so prima miteinander auskommen.....

    Oder auch eine Altolamprologus sp. Shell Variante wäre sicher machbar.... funktioniert bei mir wie gesagt auch....

    Da kann es nur im schlimmsten Fall so sein, dass du von den Altos nicht sooooviel zu sehen bekommst.....

    Gruß Jens


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    Einmal editiert, zuletzt von bongo ()

  • Da kann es nur im schlimmsten Fall so sein, dass du von den Altos nicht sooooviel zu sehen bekommst.....

    Hier wirken bei mir inzwischen quirlige Oberflächenfische Wunder.
    Jessica, mancher hier setzt Endler aus diesem Grund ein - ist dann natürlich nicht mehr rein Tanganjika ....


    Ansonsten ist es so wie Jens sagt, die Altos siehst du mitunter wochenlang nicht.
    So war es bei mir in einem 80cm Becken (112L) mit einem Paar Altolamprologus shell und einem Paar Julidochromis (von denen war auch nichts zu sehen ....)

    Nachdem ich um die 25 kleine Tanganjikakillis eingestzt habe, sind alle anderen wieder da.
    Die Altos sogar auf freier Sandfläche - immer präsent.
    Und: :love::love::love:


    Viele Grüße

    Torsten

  • Schwierig. Ich fürchte mich ein wenig vor ewiger Unruhe und Kämpfen im Becken. Leider ist es ja nicht sicher, dass ich von einer Art jeweils ein Männchen und ein Weibchen hineinsetze und die dann harmonieren. Mögen tu ich wie bereits geschrieben alle Arten, die Calliurus haben es mir da nun besonders angetan.

    Ach maaan...evtl. finde ich ja wo ein Pärchen, das bereits zusammengefunden hat.

    Was sind "kleine Killifische"?

  • Ach maaan...evtl. finde ich ja wo ein Pärchen, das bereits zusammengefunden hat.

    Hallo Jessica,

    wenn du o.g. auf die calliurus beziehst, kann ich dich beruhigen. Da kannst du einfach ein Männchen und ein bzw. mehrere (aber nicht zuviele wie schon gesagt) Weibchen zusammensetzen und sie werden sich früher oder später aber fast zu 100% sicher finden und harmonieren;).

    Gleiches gilt noch für ein paar andere Arten, da aber besser 1/1, wie z.B. N. brevis, N. caudopunctatus, N. leloupi (bei den leloupi ist allerdings die Bestimmung der Geschlechter ein wenig schwieriger) und auch bei T. vittatus "shell" bringen sich normalerweise verschiedengeschlechtliche Tiere nicht direkt um, sondern finden früher oder später zusammen.....

    So ist zumindest meine Erfahrung:opa:

    Gruß Jens


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  • Ja, vielen Dank! Ich bin beruhigt! Natürlich- 100 Prozent hat man bei diesen Arten nie, aber ich versuche das Risiko im Vorhinein gering zu halten.

    Dann plane ich vier Calliurus (1/3) und ein Pärchen Caudopunktatus. Im Inet findet man immer eine Vielzahl unterschiedlichster Informationen, darum: muss ich bei der Beckengestaltung der Caudopunktatus mit Calliurus etwas beachten?

  • Hi Jessica,

    zu beachten gibt es nur, dass für beide Arten passende Reviere angeboten werden.....

    Ich würde zwei einfache, räumlich deutlich voneinander getrennte Steinaufbauten ins Becken einbringen. Dazu 40-50 leere Schneckengehäuse (von z.B. Weinbergschnecken) und dazwischen ein paar nicht zu kleine, einzelne Steine als Sichtschutz/Revierbegrenzung. Bodengrund aus Sand mit max. Körnung von ca. 0,8mm und fertig ist das Ding.

    Betr. der Steinaufbauten, dass muss nix Kompliziertes sein, sondern eher nur so, dass sich das calliurus Männchen irgendwo "unterstellen" kann, weil er früher oder später in kein Schneckenhaus mehr passt. Die Caudos sind ziemlich anspruchlos und nehmen beinahe alles was du ihnen als Revieroption zur Verfügung stellst gerne an.

    Zu erwähnen ist noch, dass die caudopunctatus bei dieser Zusammensetzung die wahrscheinlich dominante Art im Becken sein wird. Dementsprechend sollten beide Arten zur gleichen Zeit ins Becken gesetzt werden oder besser noch die calliurus ein paar Tage bis 2Wochen vorher um ihnen etwas Sicherheit in ihrem neuen zu Hause zu geben.;)

    Gruß Jens


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