Standzeit Rückwandfilter

  • Hallo,


    ich möchte euch meine Erfahrungen über die Standzeit von Rückwandfiltern mitteilen. Ich betreibe diese Art der Filterung seit den 90er und habe nur gute Erfahrungen gemacht. Bis auf den Tiefenverlust kann ich es nur empfehlen!


    Alle Rückwandfilter wurden von mir eingeklebt, haben einen Kamm als Überlauf und mehrere Bohrungen erhalten. Als Vorfilter benutze ich die PPI10 Filtermatte, die ich am Anfang aller 3 Monate ausgewaschen habe, dann aus Faulheit nicht mehr. Danach kommen verschieden Matten, zum Schluss PPI30. Im oberen Bereich bleibt immer was frei, da hänge ich Siporax, Zeolith und andere Medien ein. Die wechsle ich regelmäßig. Als Rückförderpumpe verwende ich immer eine Tunze Silence electronic (1073.050).


    Ich habe mehrere Becken mit Rückwandfilter aufgeben müssen und konnte so auch mal sehen wie der Zustand der Filter ist. Dieses, hier gezeigte Becken, ist seid ca. 10 Jahren im Betrieb und hat noch keine Reinigung der Filtermedien erfahren. Es handelt sich um ein EHEIM Scubaline 460. Der Besatz hat sich immer mal geändert, von Tanganjika zu Malawi und wieder zurück. Es gab auch Phasen mit extremen Überbesatz als meine Tochter die Liebe zu den Aulonocara-Seifert-Firefish entdeckt hat!


    Ich bin wirklich überrascht gewesen als ich den Filter das erste Mal gesehen habe! Ich habe ihn mir viel verschmutzter vorgestellt! Bis auf eine große Anzahl an leeren Blasenschnecken gab es keine negativen Überraschungen. Die Verschmutzung der Medien und der Mulm hält sich in Grenzen. Auch das zweite Becken, das ich Monate später, leer gemacht habe, sah ähnlich aus. Anbei ein paar Bilder von den Filtermedien und als letztes Bild eine Gesamtansicht vom Becken.


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  • Hi,


    finde ich grundsätzlich nicht schlecht,:opa: meine Befürchtung ist allerdings, das sich das


    Wasser bei dieser eher schmalen, vertikalen Anströmweise schneller den Weg durch die


    mulmfreieren, oder weniger kompakten Bereiche sucht und so einiges an Oberfläche prozentual


    erheblich weniger genutzt wird!:nixweiss: Der Durchfluß verschiebt sich auf Dauer in den oberen Bereich:?::?:


    Grüße, Dirk

  • Hallo Dirk,


    da hast du Recht, wie in jedem Filter gibt es Strömungskanäle wo das Wasser fast ungehindert fließen kann. Mich hat aber doch die einheitliche Mulmansammlung von Oben bis Unter überrascht. Auch horizontal war das gleiche Bild feststellbar. Wichtig bei dieser Art der Filterung, ist das Kompaktieren der Medien beim Befüllen.


    Die Förderpumpe ist mit Absicht ganz unten angebracht da so die Schwebstoffe, entgegen ihren Auftrieb, den Weg nach unten antreten. Wie du auf dem Bild 1 siehst, ist der Schwerpunkt schon im unteren Bereich.


    Insgesamt ist das Ergebnis nach knapp 10 Jahren durchaus sehenswert und unterstreicht das Prinzip des HMF mit langer Standzeit. Ich hatte hier auch nie Probleme, betreibe die Becken ausschließlich so. Kommt eventuell noch eine Strömungspumpe rein und mein Pflichzubehör der Söchting Oxydator.

  • Wichtig bei dieser Art der Filterung, ist das Kompaktieren der Medien beim Befüllen.

    Hi Sven,


    das wird auf jeden Fall ein wichtiges Kriterium sein, woran würde man bei deiner


    Konstruktion denn einen Durchlaufverschluß bemerken, is da oberhalb noch ne Öffnung,


    aus der es dann optisch erkennbar vor den Filtermedien ins Becken zurückfließt?


    Grüße, Dirk

  • Hallo Dirk,


    könnte man machen (ist ne Überlegung wert), brauch man aber nicht wirklich da der Durchlauf immer gewährleistet sein wird, denke ich mal. Dafür ist die Fläche zu groß als das sie überall verstopft. Die tiefste Stelle ist an der Wurzelnachbildung mit mehr als 20 cm. Dann auf ca. 125 x 55 cm, da kann man schon filtern.


    Ich möchte nicht behaupten, dass das der absolute Filter ist. Für mich, der nicht auf Schläuche und co steht, ist es der optimale Filter der natürlich auch Wartung braucht.


    Wollte nur meine Erfahrungen teilen, vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen.

    Es ist nicht meine Absicht jemanden zu bekehren.

  • Hi Sven


    schöner Bericht und beachtliche Standzeit.
    Ich frage mich aber, ob man so lange warten muss, bis der Filter gereinigt wird ? Gibt für mich keinen Sinn. Das was im Filter als Mulm bezeichnet wird sind abgestorbene Bakterien und somit nicht von Vorteil.


    Ich bin ehrlich gesagt ein Freund von FB oder Mehrkammer Innenfilter der wird wenn nötig gereinigt, was kein großer Aufwand ist, und gut ist’s :joint:


    Aber wie gesagt, jeder hat da andere Erfahrungen 👍🏻


    Gruß Tom

  • Hallo Sven,


    Danke für den interessanten Bericht.


    Eventuell erklärt sich die lange Standzeit sogar aus den unterschiedlichen Durchflussgeschwindigkeiten. Dadurch kann er sich zumindest nicht gleichmäßig zusetzen. Und Bakterien leben und filtern auch in den Bereichen des Substrats das nur über- und nich durchströmt wird. Natürlich nicht so effizient, aber das wird bei dir ja durch die große Masse ausgeglichen.

  • Ich frage mich aber, ob man so lange warten muss, bis der Filter gereinigt wird ? Gibt für mich keinen Sinn. Das was im Filter als Mulm bezeichnet wird sind abgestorbene Bakterien und somit nicht von Vorteil.

    Hallo Tom,


    da muss ich leider widersprechen. Es gibt viele Studien die sich mit Mulm beschäftigen und es wird immer wieder darauf hingewiesen wie wichtig Mulm im Filter/Aquarium ist.

    Hier ist ein sehr interessanter Bericht dazu.


    Natürlich muss auch hier das Maß stimmen, aber das steht auch so im Text.


    Malte I.


    Ja genau so ist es. Wichtig ist die Durchflussgeschwindigkeit in den Filtermedien.