Hallo,
nun muß ich doch auch mal aktiv werden, nachdem ich hier bei Euch schon desöfteren zuerst aus nostalgischem, zunehmend aber auch mit realem Interesse reingeschnuppert habe.
Die auf den Titel bezüglichen Themen, die ich hier fand, sind schon älteren Datums, daher eröffne ich mal neu.
Kämpfe mit mir, ob ich mir nicht doch noch mal ein Tanganjikabecken aufbaue. Habe früher u.a. die bis dato bekannten 5 Julidochromis-Arten gepflegt und nachgezogen. Bis auf marksmithi - den hatte die Aquaristik noch nicht entdeckt. Mich verfolgen die Bilder von diesen schönen gelben Tieren aber inzwischen bei Tag und Nacht. Und außerdem hab ich mich irgendwie auch in die Altolamprologus compressiceps Sumbu shell verguckt - ich mag die kleinen kecken Kerle, und die wären auch noch mal 'ne Herausforderung!
Kann mir auch eine Vergesellschaftung der beiden sehr gut vorstellen.
Nun taucht wie Phoenix aus der Asche ein Problem auf, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte:
Wir sollen einen neuen Trinkwasserversorger bekommen, der unser Trinkwasser dann nicht mehr mit pH knapp 8 und ca 14 °dH anbietet, sondern die Werte werden sich dann wie in der Nachbarschaft wohl in etwa so gestalten:
- O2 gelöst 12,4 mg/l
- O2 Sättigungsindex 100 %
- CO2 < 0,02
- pH 8,64 (8,53-8,75)
- Gesamthärte 4,1 °dH (3,9-4,3)
- Karbonathärte 2,3 °dH (2,1-2,5)
- Ca 23,4 mg/l (21,9-24,9)
- Mg 3,4 mg/l (3,2-3,6)
- K 1,0 mg/l (0,9-1,1)
- Elektr. Leitfähigkeit 210 µS/cm (170-250) - bei 25 °C
- Nitrat 5,7 mg/l (4,9-6,1)
- Nitrit <0,003 mg/l
- Cl <0,004 mg/l
- Chlorit 0,13 mg/l (0,12,-0,13)
- Eisen 0,0137 mg/l
Nun muß ich gestehen, daß ich früher nie "panschen" mußte. Zum Glück auch , denn Chemie war das einzige Fach in der Schule, das mich gehaßt hat - und daraus ist auch durch die später betriebene Aquaristik bis heute keine Liebe geworden. Ist für mich also noch immer das, was für das Schwein das Uhrwerk ...
Wenn ich nicht mitbekommen hätte, daß es auch Aquarianer gibt, die in Weichwassergebieten Tanganjikas halten und züchten, hätte ich jetzt gedacht, Malawis wären bei dem Ausgangswasser ja noch ne Option, aber Tanganjikas ... wohl eher nicht.
Daß es geht, beweisen aber u.a. auch hier Joerg aus Wilkau-Haßlau und Joe aus Aue - Großraum Erzgebirge und meines Wissens Weichwassergegend. Zumindest war es mal so.
Hier meine Fragen, v.a. also auch an diese Fraktion gerichtet:
Ich weiß, daß die Tiere bezüglich der Härte recht anpassungsfähig sind - aber KH = 2,3, GH = 4,1 °dH - geht das etwa auch ohne Panscherei? Ich kann`s mir grad nicht vorstellen (wobei: ich denke nicht an Wildfänge, sondern an gute DNZ).
Der pH-Wert ist ja erst mal ok. Aber besteht nicht die Gefahr, daß er bis zum nächsten Wasserwechsel signifikant absinkt? Obwohl keine oder nur sehr wenig Pflanzen im Becken sein werden, und eine kräftige Oberflächenströmung vorhanden sein wird?
Die Differenz zwischen Trinkwasser und benötigtem Aquarienwasser von wenigstens 7-8 ° KH und GH scheint mir viel zu hoch, um beim Wasserwechsel Frischwasser wie früher gewohnt aus der Leitung zuzugeben, und dann bzw. dabei die o.g. Chemikalien. Diesen Schock würden die Tiere, wenn überhaupt, wohl nur äußerst gestreßt überstehen, und das kann weder in deren noch in meinem Sinn sein. Glaube auch mal gehört oder gelesen zu haben, man solle am Tag nur um 1°dH aufhärten?
Aber wat mutt dat mutt. Nur wie?
Denn aus Platzgründen kann ich auch keinen Vorratsbehälter zum Aufbereiten des Trinkwassers stellen.
Wenn ich aber (mit Kaisernatron und Bittersalz u. evt. anderen Mittelchen?) preiswert aufhärten muß, sähe ich im Moment nur eine Möglichkeit:
Vor dem Einfahren und Erstbesatz das Wasser entsprechend aufbereiten, z.B. auf jeweils 10-12 °dH, das würde, denke ich, dann schon genügen. pH dürfte dabei wohl auch nicht weiter ansteigen?
Und danach nicht wöchentlich auf einmal z.B. 70 l wechseln, sondern z.B. täglich 1 Eimer Leitungswasser entnehmen, die Chemikalien darin auflösen, und danach dem Aquarium zuführen. Also einem kontinuierlichen Wechsel nahekommend. Etwas aufwendig, wenn ich an früher denke (da hat meine Frau den Hahn aufgedreht, und alles andere lief von selbst, bis der Hahn wieder zugedreht wurde, während ich mit Kescher oder Zugnetz unterwegs war. Da ich solch ein Projekt aber nicht mehr angehe, bleibt wohl nix anderes. Oder doch?
Ich wäre dankbar für jeden Hinweis, der mich schlauer macht. Und mir nicht mehr Arbeit aufbürdet ... bin schließlich im sog. Ruhestand und will faul sein dürfen ...
V.a. beschäftigt mich aber auch die Frage: Wie würde sich dauerhaft der pH-Wert gestalten??? Bleibt der in einem ca 250-l-Becken - oder in welchem auch immer - stabil? Besteht die Gefahr, daß er signifikant abfällt? Unter welchen Bedingungen?
Die Beckeneinrichtung kann ich mir sowohl pflanzenfrei (nicht algenfrei!) vorstellen, aber auch Javafarn und -moos hatten sich früher in solchen Becken bei mir bewährt.
Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt!
Und entschuldigt den Roman, bin jetzt selbst erschrocken!