Meerwasser Becken für Süßwasser

  • Hallo,

    derzeit besitze ich ein Rio350 und ein Vivaline180 und möchte langfristig gerne auf Meerwasser umstellen.

    Da ich aber meine Tiere derzeit sehr genieße, aber nur noch ein Becken pflegen möchte, würde ich gerne umstellen auf ein 160x64x50 Becken.

    Einen passenden Unterschrank mit Technikbecken von Red Sea habe ich bereits gebraucht gekauft.


    Nun überlege ich wie ich dies am besten anstellen kann. Das Aquarium ist noch nicht bestellt, aber ich würde für den späteren Meerwasser Einsatz das Becken mit Ablaufschacht bestellen. Nun überlege ich wie ich die Filtration für Süßwasser im Technikbecken realisieren kann.


    Macht es Sinn die PVC Verrohrung und das Technikbecken von Red Sea zu benutzen? Wie könnte man für unsere Pfleglinge das Technikbecken ausstatten?

    Oder soll ich Innnefilter verwenden und die Bohrungen im Ablaufschacht irgendwie verschließen.


    Die Beleuchtung würde ich vom Rio350 behalten und Adapter zur Verlängerung besorgen. Somit wären die Investionen bisher relativ überschaubar, aber ich hätte nur ein Becken und dazu noch mehr Grundfläche.


    Über Tipps und Anregungen würde ich mich sehr freuen.


    Beste Grüße

    Christian

  • Hallo Christian


    Hab zwar von Meerwasser keine Ahnung , aber sehe ich so ein Technikbecken an , sehen die anders auch

    als die vom Süßwasser.

    Filterbecken-Einmaleins


    Du könntest einstweilen Tankverschraubungen mit Schlauchtülle an die Löcher am Überlaufschacht machen , bzw eines Blind machen und einen Aussenfilter dran hängen.


    Das Meerwasser erheblich mehr an Energie benötigt ist Dir bewusst , gute Bekannte von mir

    die lange Zeit den Keller voll hatte mit Malawi/Zucht.

    Ist vor ein paar Jahren auf Meerwasser gewechselt , Becken 180x80x60.

    Da braten min 500W Licht über den Korallen.


    im großem und ganzen ist sie nicht viel weniger von den Stromkosten runter gekommen .


    Dennoch ist Meerwasser schon gigantisch , die Farben der Korallen im Blaulicht ist der Hammer

  • Hallo,

    ich lese mich da auch gerade ein. Ich bin da nicht der spontane Typ. Ich mag meine Tiere sehr und beobachte diese auch gerne. Nur würde ich gerne nur noch ein Becken pflegen und würde zumindest bei Neuanschaffung gerne etwas besorgen, was ich ebenfalls für Meerwasser einsetzen kann.

    Wegen der aktuellen Energiekosten bleibe ich auch erst einmal bei Süßwasser und hoffe, dass ich nach und nach günstig gebrauchte Hardware für Meerwasser kaufen kann. Ich vermute zumindest, dass aktuell viele mit dem Hobby aufhören.


    Und sobald wir die PV Anlage auf dem Dach haben, dann kann man da vielleicht auch einiges an Watt selbst produzieren. ;)


    Cheers,

    Christian

  • Hallo Christian


    Weiß von meiner Bekannten das viele ihrer Meerwasser Kollegen das Hobby aufgegeben haben oder

    reduziert .

    Ua. Ein Händler wo sie nebenbei noch ein wenig gearbeitet hat.

    PV macht Sinn , hab selbst eine am Dach seit 2007

  • Hallo,

    habe ich bei folgender Überlegung einen Denkfehler?


    Bei Süßwasser benötige ich doch biologische Filterung. Daher kann ich nicht in meinem HMF einfach eine zu starke Strömungspumpe einsetzen, sondern muss die Fließgeschwindigkeit durch das Filtermedium betrachten. Zumindest habe ich mir dies so gemerkt.


    Im Meerwasser fährt man doch einen viel höheren Wasserdurchsatz im Filterbecken, da man einen Eiweißabschäumer hat und keinen biologischen Filter mit Filtermedien. Daher überlege ich wie ich die Fördermenge für ein Süßwasser Filterbecken einstellen müßte...


    Gibt es da Tipps zu? Oder arbeitet man dann mit zusätzlichen Filtern mit eigenem Kreislauf als Abzweig oder mit eigenen Pumpe komplett autark?


    Cheers

  • Hi,

    im Meerwasseraquarium bildet das Lebendgestein deinen Biofilter. Ist zwar schon eine ganze Weile her, aber so viel mehr Durchsatz hatte ich im Technikbecken mit dem Abschäumer nicht. Hatte nur paar satte Strömungspumpen dran. Möglich, dass das heutzutage anders gemacht wird. Ich wüsste aber nicht, warum. Die Hauptarbeit verrichtet, wie gesagt, das Lebendgestein im Becken.


    Grüße


    Joe

    Manche Menschen sind zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schon schräg steht. Die saufen ihn aus.

  • Gibt es da Tipps zu? Oder arbeitet man dann mit zusätzlichen Filtern mit eigenem Kreislauf als Abzweig oder mit eigenen Pumpe komplett autark?

    Hi Christian,

    das hast Du schon richtig erkannt. Für ein Filterbecken (top, wenn man eins hat) gilt im Prinzip das gleiche wie für einen Mattenfilter:

    • Ist die Anströmgeschwindigkeit zu gering, ist der für die Nitrifikation notwendige Sauerstoff schnell verbraucht, die Nitrifikation kommt zum Erliegen.
    • Ist der Durchfluß zu hoch, halten sich die Bakterien nicht auf dem Medium, Du hast zwar einen hocheffektiven Schnellfilter aber nur eine unzureichende Nitrifikation.

    Während man für Matten die nötigen Parameter relativ genau berechnen kann ( http://www.deters-ing.de/ ) gibt es für Filterbecken nur Anhaltswerte, die von vielen Parametern abhängig sind.


    2 Beispiele:

    1. für ein 1000 Liter-Becken steht ein recht großes 100-200 Liter Filterbecken zur Verfügung, dann ist vielleicht ein Durchsatz des 2-3 fachen Beckeninhalts pro Stunde ideal.
    2. Würde man die gleiche Wassermenge durch ein 50 Liter Filterbecken jagen, hätte man nur den Schnellfiltereffekt. Hier lieber nur einfacher Beckeninhalt pro Stunde und einen zusätzlichen Außenfilter als Schnellfilter dazu, wenn ein hoher Besatz das erforderlich machen.

    Wie gesagt, das sind nur grobe Anhaltswerte.


    Hoch effektiv sind moving-bed Filter, die aus dem KOI-Bereich kommen und wie man sie als mobile 'Bio-Reaktoren' kennt (s. 1. Bild) oder man füllt eine Kammer im Innenfilter/Filterbecken damit.


    aquarienregal-filter-pierdzig-2023-01-27 07-09-35.jpg  aquarienregal-filter-pierdzig-2023-01-27 12-31-06.jpg

  • Hi,

    danke für die Rückmeldungen.


    Aktuell tendiere ich zu folgendem Aufbau:

    Filterbecken möglichst variable halten und per PVC-Rohre den Rücklauf mit groß dimensionierter Pumpe auslegen. Als Schnellfilter würde ich dann Matten im Filterbecken einbringen, welche ich einfach auswaschen kann. Alternativ Vorfilter am Auslauf die ich abziehen kann. Hatte das mal so auf Bildern gesehen.

    In einem Abzweig mit Kugelhahn einen UV-Filter.

    In einem anderen mit Kugelhahn einen oder mehrere Biofilter-Töpfe. Dann kann ich diese auch später im Meerwasser Einsatz für Kohle oder andere Sachen einsetzen.


    Jetzt frage ich mich nur wie ich herausfinde, ob die Durchflussmenge durch die Biofilter passt. Also das System aufbauen und Testen würde ich wegen dem Wohlergehen der Fische ungerne machen...


    Cheers

    Christian

  • Moin,

    mein ex-Mw-Becken läuft jetzt auch auf SW mit Filterbecken 100x40x40

    der komplette Überlauf geht erst durch einen Fliesfilter (Rollermat)

    Auslauf vom FF läuft über groben Muschelgrus, Rückförderpumpe mit Abzweig ( ca. 60-70 L Std. geht über einen alten Ratz Abschäumer ,mit Lavasteinen und Schaumstoff ) gesammtdurchlauf sind ca.1500 L

    läuft jetzt schon 2 Jahre ohne Probleme und Verluste :)

    Alle 12 bis 16 Wochen kommt eine neue Rolle in den FF.

  • Nur zwei Jahre Tanganjika

    Da hat die Begeisterung ja nicht lange gehalten.

    Hab grad wo gelesen,

    90% aller Salzwasser Aquarianer hört nach einem Jahr wieder damit auf.


    Würde mir das nochmal überlegen. 🤔

    Gruß Reiner


    P.S. Es gibt Selbsthilfegruppen für Menschen die mit mir zu tun haben

  • Hallo,

    danke für die technischen Hinweise und Erläuterungen. Dies hilft mir sehr.


    Für der Kritik und die mahnenden Worten bedanke ich mich auch. Ich habe ja mehrfach geschrieben, dass ich zunächst auf ein Becken reduzieren will und dies dafür etwas größer sein soll. Ich denke auch, dass es den Tieren bessern gefallen wird mehr Grundfläche zu haben als zwei kleinere Becken in denen ich die selben Arten pflege. Dies ist ja keine Entscheidung gegen meine aktuellen Tiere. Einige muss ich jedoch nach und nach abgeben, da bis auf die Alto compr. FireFin alle regelmäßig Jungtiere auf die Welt bringen.


    Da mich die Meerwasser Aquaristik aber durchaus reizt würde ich gerne den Aufbau so gestalten, dass ich mit wenig Aufwand umstellen kann. Ich lese mich derzeit ein und sehe aktuell die Beleuchtung als Hauptstromfresser. Die Beleuchtung müßte getauscht werden und der Abschäumer. Filterbecken, Verrohrung, Rückförderpumpe, Becken, DIY-Abdeckung, Unterschrank, UV-Klärer könnte man alles auch für unsere Schützlinge benutzen.

    Ebenfalls könnte man eventuell die Wasseraufbereitung einmal für unsere Tiere verwenden. Also Leitungswasser über einen Silikatfilter vorfiltern wäre sicherlich auch ein guter Schritt.


    Ich wälze mich zunächst wieder durch die Literatur und bin für jegliche Tipps dankbar.


    Beste Grüße

    Christian

  • Hi Christian,

    die Frage ist, was du vor hast. Wenn du die lichthungrigen Steinkorallen pflegen willst, dann brauchst du wirklich massig Licht, wobei das mit LED schon eine ganz andere Hausnummer ist, als nur mit HQI. Wenn du aber eher auf Fische und Weichkorallen planst, ist das Licht deutlich weniger kritisch.


    Grüße


    Joe

    Manche Menschen sind zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schon schräg steht. Die saufen ihn aus.

  • Hi Joe,

    ich lese mich noch ein. Aktuell bin ich von der Optik von Weichkorallen und LPS eher begeistert als von den SPS. Ich finde die Bewegung der Korallen in der Strömung toll und dies hat man mit SPS eher nicht. Lese mich ein und staune und finde es toll.


    Es gibt viele "Einsteiger" LEDs gebraucht zu guten Preisen. Z.B. die Red Sea Reef LED90 wurde mich vom Händler empfohlen als LPS, Weichkorallen LED. Für SPS braucht man flächigere und da sind die Leuchten deutlich teurer.


    Ich denke ich starte mit LPS und Weichkorallen...

  • Hi Florian,

    habe ich alle in den letzten Wochen gesehen. Aber danke für den Tipp. Sind zum Teil aber auch spezielle Ansichten ;). Ist halt immer sehr SPS lastig, aber es hilft verschiedene Inputs zu bekommen.

    Ich bin bei der Beleuchtung auch bisher eher an passiv gekühlten LEDs interessiert. ATI Stratons wären die Lampen der Wahl, wenn ich nicht mein Budget beachten würde ;)


    Cheers

  • Hab leider noch zu viele andere Baustellen am und im Haus.


    Bin bisher noch immer unschlüssig welche Höhe das Becken kriegen soll.

    Mir macht der Estrich etwas Sorgen.


    Grundfläche wird 160x64 wegen des RedSea Peninsula Unterschrank. Höhe hätte ich eigentlich gerne 55 oder minimal 50.


    Ich versuche mich noch zu überzeugen, dass ich aktuell mehr Last pro m2 habe, da das Rio ja 66cm hoch ist. Bisher hat der Estrich aber noch nicht zugestimmt.


    160x64x55 wären schon coole Dimensionen ?( für Paras, Altos und Ocelatus. Dann könnte ich die beiden anderen Becken abgeben.


    Becken kostet zwischen 700 und 1000€ 🤮

  • Moin,


    Das Becken geht aber auch deutlich günstiger! Hol dir nochmal weitere Angebote ein, das sollte auch unter 500€ zu bekommen sein. Hab schon deutlich größere Becken für weniger Geld kleben lassen.

    Bezüglich der Statik würd ich mir bei der Größe auch keinen Kopf machen, du hast sicher auch keinen Statiker gefragt wenn du ein Bücherregal oder einen Geschirrschrank gestellt hast, die sind befüllt deutlich schwerer auf kleinerer Fläche!


    VG Sven

  • Hallo Sven, es wäre schön, wenn du für die Nachwuchsgeneration einen Tipp bezüglich solcher Anbieter geben könntest. :)


    Gerne auch als eigener Thread.


    Ich bin der Meinung, dass würde einigen bestimmt helfen, ob jetzt oder zukünftig.



    Freundliche Grüße w;ke:)


    Marco

  • Moin Marco,


    Meine letzten Becken kamen von Andreas Kleiber in Dorsten. Kann aber nicht sagen ob er noch was macht für privat.


    Aber gibt ja noch einige andere… Schüren, Aquarienkontor, Friedeberg, Diamant, Terra nature, JeKo, Meduza…. Einfach mal anfragen. Hab sowas immer gerne möglichst in der Umgebung weil das einfach vieles deutlich vereinfacht, aber die meisten liefern deutschlandweit und teils auch über die Grenzen hinaus.


    VG Sven