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  1. Tanganjika Cichliden Forum
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Warum kümmern wir uns überhaupt um Nitrit?

  • Andreas MD
  • 5. April 2025 um 19:44
  • Andreas MD
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    • 5. April 2025 um 19:44
    • #1

    Hallo zusammen,


    ich habe etwas mit mir gerungen, ob ich das für mich behalte oder doch kundtue - mit etwas Forum-Erfahrung weiß ich, dass es überall edle Ritter gibt, die jederzeit zu Steinigungen bereit sind, wenn deren subjektiver, i.d.R. unfundierter Meinung nach irgendwer etwas tut, was ihren Vorstellungen zuwider läuft - auch hier ist mir in meiner kurzen Laufzeit schon so ein scheinheiliges Exemplar untergekommen - glücklicherweise mittlerweile kaum noch aktiv.

    Als großer Fan von Transparenz, weil es sicherlich einigen das aquaristische Leben spürbar erleichtert und Nerven schont, hier nun mein Bericht.


    Was ist passiert?

    Als ich Ende Februar zurück aus dem Urlaub war, hatte ich einen ziemlich unansehnlichen Algenteppich auf meinem strahlendweißen Sand. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelte es sich um Cyanos.

    Ich wusste bereits, dass die keine hohen Redoxpotentiale mögen, habe noch ein wenig recherchiert und bin hier gelandet:

    Wasserstoffperoxid-Kur - | Aquasabi | Aquasabi - Aquarium Shop

    Es wird eine H2O2-Kur gegen Cyanos empfohlen - mit Mengenangaben. Außerdem findet sich dort auch noch eine H2O2-Kurempfehlung zur Bekämpfung von Grünalgen. Die zu verabreichende Menge H2O2 ist hier sogar um den Faktor 2,33 höher - und wir reden hier von laufenden, besetzten Becken.

    Mein Becken war nicht besetzt und somit gab es die Maximaldosis H2O2 für die Cyanovariante. Meines Erachtens, hat das funktioniert - Algenwachstum stellte sich ein, die Cyanos sahen erkennbar angegriffen aus. So weit so gut. Das war in der letzten Woche vor Besatz.

    Heute vor 2 Wochen wurde das Becken endlich besetzt - große Freude. Vorsichtshalber habe ich am Vortag 0,5 g/l Salz dazugegeben.

    Das Becken wurde mit Hirschhornsalzmethode eingefahren, Nitrit war lange durch - auch bei sehr üppigen HHSalzgaben am nächsten Tag nicht nachweisbar.


    Einen Tag nach Besatz habe ich aus Jux trotzdem noch mal NO2 gemessen - und siehe da: 0,2-0,4 mg/l!

    Modus: Panik! (nur sehr kurz)


    VERMUTUNG:

    H2O2 zerfällt recht fix zu H2O und einem Sauerstoffradikal. Dieses Sauerstoffradikal will unbedingt sofort irgendwas oxidieren, gut oxidierbar sind organische Verbindungen, wie z.B. Algen, aber eben auch Bakterien in ihrem Biofilm und auch der Biofilm selbst.

    Da mein Becken bis auf die Algen kaum organisch belastet war, haben die freiwerdenden Sauerstoffradikale wohl auch meinen mühsam herangezogenen Biofilm zur Nitrifikation zerschossen.


    Die ganze HHSalzgeschichte war also praktisch für'n Garten, theoretisch bin ich aber nach wie vor dankbar für die Erfahrung.


    Den Fischen war absolut überhaupt nichts anzusehen - aktiv, hungrig, balzend, sich jagend, Cyprichromis voll in Farbe, Atmung normal.


    Was habe ich unternommen?

    KEINE WASSERWECHSELORGIE.

    Stattdessen habe ich gerechnet:

    Meerwasserleute interessiert NO2 nicht die Bohne. NO2 wird nicht gezielt von den Fischen aufgenommen sondern gelangt konzentrationsabhängig über Ionenkanäle in den Fisch, die eigentlich Chloridionen reinlassen sollen. Angenommen, es gibt im Wasser nur Cl- und NO2- als einfach negativ geladene Ionen, gelangen die in genau dem Verhältnis in den Fisch, in dem sie auch im Wasser vorliegen. Und im Meerwasser befindet sich mit über 30 g/l Salz eine zigtausendfach höhere Konzentration Cl- als man sie mit NO2- im aquaristischen Betrieb überhaupt erreichen kann.

    Vgl.: Nitrite – Wikipedia

    Nun hatte ich keine >30 g/l Salz sondern nur 0,5.

    Salz oder Natriumchlorid hat ein Gewicht von 58,44 g/mol.

    0,5 g/l Salz entsprechen also 0,0086 mol/l (0,5 / 58,44), das gilt sowohl für Natrium als auch Chlorid, die mit NaCl im Verhältnis 1:1 kommen.

    Vorsichtshalber bin ich davon ausgegangen, 1 mg/l NO2 im Wasser zu haben - also deutlich mehr als gemessen.

    NO2 hat ein Gewicht von 46 g/mol.

    1 mg/l NO2 entsprechen also 2,17 * 10^-5 oder 0,0000217 mol/l (1 / 1000 / 46).

    Das Verhältnis von Chlorid zu Nitrit - und nur darauf kommt es an - ist also 0,0086 / 0,0000217 = 395,6!


    Im Fisch kommen also nur 1 / 395,6 der Nitritionen der Menge an, die er in chloridfreiem Wasser aufnehmen würde.

    Effektiv (die Fischgiftigkeit betreffend) entspricht eine NO2-Konzentration von 1 mg/l mit 0,5 g/l Salz im Wasser also einer NO2-Konzentration von gerade mal 0,0025 mg/l und ist damit absolut im grünen Bereich.


    Ich habe in den letzten 2 Wochen anfänglich täglich 3 mal NO2 gemessen, normal gefüttert und die Fische genauestens beobachtet - auch direkt nach dem Aufwachen ohne Licht im Becken mit einer Taschenlampe - IMMER ALLE WOHLAUF.

    In der Spitze hatte ich tatsächlich noch mal 0,8-1 mg/l, habe den letzten Referenzpunkt des JBL-Tests (1 mg/l) aber nie ganz erreicht.

    Heute war erstmals kein NO2 mehr nachweisbar. Ich gehe davon aus, das Ding ist jetzt durch - zum zweiten Mal...


    Auch habe ich heute zum zweiten Mal nach Besatz 50 % Wasser gewechselt - dazu kann ich sagen: das finden die Kollegen überhaupt nicht gut!

    Eine Wasserwechselorgie zur NO2-Senkung hätte also völlig unnötig massiven Stress verursacht - für die Fische und auch für mich.


    Weiterhin weise ich darauf hin, dass ich gerade mal 0,5 g/l Salz im Wasser hatte. Man liest hier gelegentlich, dass manch einer bis auf 2 g/l geht, ohne die Fische ansatzweise zu beinträchtigen. Ich hatte also auch beim Salz noch gewaltig Luft nach oben.


    Nun stellt sich mir die Frage:

    Warum machen wir uns überhaupt irre wegen NO2?

    Wir haben keine anspruchsvollen Pflanzen und den Ostafrikanern machen 2 g/l Salz überhaupt nichts aus.

    Ich würde mich sogar zu der These hinreißen lassen: Wir können, ausreichend Salz im Haus (in meinem Fall ist es Geschirrspülsalz von K-Classic - reines NaCl) vorausgesetzt, getrost auf Nitrit pfeifen. Wasserwechsel zur Nitritsenkung sollten unterbleiben, um die Fische und uns nicht UNNÖTIG zu stressen.


    Sorry mal wieder für so viel Text und Grüße

    Andreas

  • Mescalero
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    • 5. April 2025 um 20:40
    • #2

    Hallo Andreas,


    das ist mal wieder sehr ausflschlussreich. Überhaupt mag ich es, alte Weisheiten gelegentlich zu hinterfragen.

    Dass H2O2 die Biologie des Beckens killen kann, wusste ich und habe aus diesem Grund auf dem Einsatz verzichtet (und das Becken später komplett neu aufgesetzt).

    Von einigen erfahrenen Aquarianern weiß ich, dass sie ständig frische Becken besetzen, nie Nitrit tröpfeln und trotzdem keine Ausfälle haben - bei speziellen Schwarzwasserfischen mit extrem niedrigem Leitwert funktioniert das womöglich nicht mehr.

    Danke für deinen Beitrag! 👍

    Gruß Jan

  • Andreas MD
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    • 5. April 2025 um 21:38
    • #3

    Danke Jan,


    mir war das in mehrerlei Hinsicht wichtig.

    Von der Nitritproblematik mal abgesehen und wie man, salztolerante Fische vorausgesetzt, damit umgehen sollte eben auch der Hinweis, dass H2O2 kein Spielzeug ist.

    Obwohl ich davon ausgegangen bin, dass die bei Aquasabi eher Team Vorsicht sind - was sicherlich auch der Fall ist, wenn im Becken ausreichend Zeug zum oxidieren vorhanden ist... - hat das wohl gereicht, um mir die Biologie zu zerreißen.

    Hab auch noch ein uraltes Aquarienchemiebuch von Hückstedt hier, er schreibt auf S. 16 was von 1 ml 15 % H2O2 auf 20 l, auf S. 17 dann, die doppelte Menge sei unschädlich - das ist noch mal deutlich mehr als bei Aquasabi. Also ich hab das Zeug nicht einfach blind reingeschüttet.

    In einem länger laufenden Becken mit Besatz und Belastung dürfte das wohl keine Probleme bereiten, frisch aber schon.

  • janjw
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    • 5. April 2025 um 21:54
    • #4

    Sehr sehr interessant, danke, für die ausführlichen Erläuterungen.

    Beim Neueinrichten hat man von Nitrit wohl irgendwie im Blick, die Idee, das mit Salz zu verharmlosen, klingt gut. Das Nitrit aber ein Teufel sein kann, sollte man immer mal wieder im Blick haben. Ich hatte in meinem Nasuta Zuchtbecken letztens die Begegnung der dritten Art. 100x40x40, 13 gefräßige Nasuta mit knapp 4 cm. Filter war ein Eheim Aquaball 180. Plötzlich, vermutlich war der Abfall der Nasuta doch zuviel für den Filter hatte ich Probleme. Fische waren schreckhaft und hatten Kotfäden. Nach Tipp eines erfahrenen Forenmitgliedes hab ich Nitrit getestet. Der Wert war eigentlich nur bei 0,05, aber irgendwie hats gereicht. Zum Glück hatte ich einen Tag vorher WW gemacht, nicht auszudenken, was sonst passiert wäre.

    Sera Nitrit minus als Nothilfe, Filter um einen Außenfilter ergänzt und schon war alles wieder gut. Fazit, immer auch mal an Dinge denken, die ganz einfach sind und die man zu schnell verdrängt ;)


    VG Jan

  • Andreas MD
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    • 5. April 2025 um 22:43
    • #5
    Zitat von janjw

    ...100x40x40, 13 gefräßige Nasuta mit knapp 4 cm. Filter war ein Eheim Aquaball 180. Plötzlich, vermutlich war der Abfall der Nasuta doch zuviel für den Filter hatte ich Probleme. Fische waren schreckhaft und hatten Kotfäden. Nach Tipp eines erfahrenen Forenmitgliedes hab ich Nitrit getestet. Der Wert war eigentlich nur bei 0,05...

    Danke Jan, ja - so zwischendurch, im laufenden Betrieb und unerwartet auftretendes Nitrit im Becken ohne Salz sollte man natürlich auf dem Schirm haben.

    Mir kommt der 180er Aquaball etwas dünn vor für so dauerverfressene NZ.

    Also Technik im Blick haben, ordentlich dimensionieren und warten.

    Fische beobachten, richtig deuten und im Falle eines Falles passend reagieren zu können, gehört definitiv auch dazu.

  • janjw
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    • 5. April 2025 um 22:58
    • #6

    Wenn der Außenfilter eine Weile läuft, kommt der Aquaball in das zweite 100x40x40 im Regal, da schwimmen 7 Ophthalmotilapia ventralis Kampwimba mit 4cm. Den Aquaball, der da im Moment drin ist, hab ich jetzt erstmal um 2 Schwämme ergänzt, mal schauen, wie das läuft, sonst sind halt zwei Aquaball in dem Becken.

  • frank biermann
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    • 6. April 2025 um 02:24
    • #7

    Hi

    Was den Ww angeht , besser groß oder ehr klein , da kommt es wahrschl. auf die jeweilige Fischart an.

    Meine z.B. mögen große . Ich bilde mir einfach ein , das anhand ihrer Reaktionen , z.B. denen von

    heute:) beurteilen zu können . Da andere Arten bei mir nie schwammen ,

    kann/will ich diese nicht beurteilen .

    Ob ich auf Nitrit pfeifen würde , weil ich hier kiloweise Salz ins Spiel bringen könnte ,

    wage ich zu bezweifeln . Nichtsdestotrotz ist es eine interessante Vorstellung .

    Da ich aber Fische halte , die schlicht u. einfach mit wöchtl. großen Ww plus Easy-Life gut durchs

    Leben gebracht werden können , wird diese Vorstellung hier garantiert nicht in die Tat umgesetzt .

    Der Ehrgeiz ein System auf welche Art u. Weise auch immer zu "optimieren" das eigtl. gut läuft ,

    fehlt mir völlig :!::joint:Geht im"System" was kaputt , kauf ich am liebsten genau das Gleiche:opa: einfach neu .

    Aber nur dann :!: Das wars;)

    Gruß Frank

  • Andreas MD
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    • 6. April 2025 um 09:50
    • #8

    Hallo Frank,


    es geht nicht darum, sich notwendige/sinnvolle WW zu klemmen.

    Deine Tropheus sind Ferkel - nicht nur deine sondern alle. Da kommt man wohl nicht um häufige und große WW herum.

    Die mache ich bisher (seit 2 Wochen) auch wöchentlich zu 50 %, wobei ich das früher oder später unter Beobachtung von LW, NO3, Wasser, Fischen mit Sicherheit anpassen werde.

    Mir geht es um erklärbares/zu erwartendes Nitrit - hier in der Einfahrphase.

    Da wird bei Problemaufwürfen häufig reflexartig zu großen WW geraten - und ich behaupte nun, in unserem Fall mit Fischen, die 2 g/l Salz problemlos tolerieren, ist das Unfug und im Fall von stressanfälligen Fischen, wie ich sie habe, sogar schädlich.

    In einem gut eingefahrenen und vernünftig dimensionierten (mit Technik) Becken sollte Nitrit nie ein Thema sein. Da wird Wasser nicht wegen Nitrit gewechselt sondern wegen Nitrat, Phosphat, KH-Verbrauch, Gelbstich im Wasser...


    Grüße

    Andreas

  • PeFau
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    • 6. April 2025 um 11:08
    • #9

    Ich habe bisher alle meine Becken immer ziemlich schnell besetzt, weil ich vorher mit 1g/l aufgesalzen habe. So konnte ich völlig panikfrei auch höhere NO2-Werte messen und trotzdem auf WW-Orgien verzichten. Ich habe den Satz "die Fische nehmen nach Salzgabe das Nitrit nicht mehr auf" geglaubt und die Erfahrung hat gezeigt, dass es funzt. Jetzt mal die ausführliche Erklärung dafür zu lesen - auch wenn ich als Chremie-Niete nur die Hälfte verstanden habe - ist sehr erhellend. Vielen Dank dafür!

    ____ Peter _____________________________________________

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  • Andreas MD
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    • 6. April 2025 um 13:17
    • #10

    Danke Peter,


    ich habe noch mal gerechnet - möchte damit niemanden langweilen.

    Der JBL-Test sagt, bis 0,025 mg/l NO2 ist alles im grünen Bereich.

    Rechnerisch können in einem Wasser mit 1 g/l Salz


    4,447 mg/l NO2


    gelöst sein, ohne dass es die Fische juckt.

    Erhöht man auf 2 g/l Salz, sind es fast 9 mg/l Nitrit, die spurlos an den Fischen vorbeigehen.

    Hatte irgendwer schon mal in einem Aquarium (nicht in einem gepökelten Schinken) Nitritwerte in dieser Größenordnung?

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas MD (6. April 2025 um 13:34)

  • frank biermann
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    • 6. April 2025 um 14:23
    • #11

    Hi

    Was mich zu der Frage bringt !

    Muß ich mir während der Einfahrphase um Nitrit keine Sorgen mehr machen ?

    Z.B. 1 gr Salz rein u. mein anschließender Besatz ist bis zum Wert 4,447 mg/L auf der sicheren Seite ?

    Zumindest rechnerisch ?

    Ach so , in 2 meiner Aquarien schwimmen die Fische dauerhaft in einer ca. 0,5gr/L"Salzlösung" .

    Ein Becken läuft salzfrei . Soll heißen ich habe absolut nichts gegen Salz !

    Warum ich bis dato bei Neubesatz wegen/ gegen Nitritansteig auf Salz verzichten

    konnte ? Na ja , es gab nie einen nennenswerten Ansstieg . Warum würde ich gerne

    wortreich erklären ! Kann ich aber nicht :ohoh:

    Gruß Frank

  • PeFau
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    • 6. April 2025 um 14:29
    • #12
    Zitat von Andreas MD

    4,447 mg/l NO2

    Das ist krass. So 0,8 habe ich in Einlaufphasen schon gemessen. Aber das ist jenseits zumindest meiner Erfahrungen. Da hätte man ja einiges an Puffer.

    ____ Peter _____________________________________________

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  • StillerGeniesser
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    • 6. April 2025 um 15:21
    • #13

    Hallo zusammen,

    wie heißt es so schön: viele Wege führen nach Rom. Und das nachvollziehbar.

    Zu wissen, daß Salz in gewissen Grenzen einen akuten Nitritanstieg selbst zwar nicht verhindern kann, den Fischen aber hilft, diesen zu überstehen, find ich gut und ausreichend, um im Notfall schnell reagieren zu können.

    Ansonsten würde bzw werde ich gern auf Salz (abgesehen von Mineralsalz zum Aufhärten) verzichten, zumindest bei Lamprologini-Besatz. Erspare den Tieren damit den Streß des osmotischen Druckausgleichs.

    Für und wider liegen eben oft sehr nah beieinander, und sind mMn auch stark vom Besatz abhängig.

    VG, Uli

    Alt kannst Du werden. Du mußt das bißchen Leben nur ... überleben ...

  • Andreas MD
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    • 6. April 2025 um 17:25
    • #14
    Zitat von frank biermann

    Z.B. 1 gr Salz rein u. mein anschließender Besatz ist bis zum Wert 4,447 mg/L auf der sicheren Seite ?

    Genau so sieht es aus.


    Der Vollständigkeit halber nun doch noch mal die Rechnung:

    Wir suchen eine Nitritkonzentration x, die wir üblicherweise in mg/l angeben.

    Wir haben 1 g/l Salz im Wasser - das sind bei 58,44 g/mol 0,0171 mol/l (1 / 58,44)

    Der JBL-Test sagt, bei 0,025 mg/l NO2 ist noch alles im Lot - ich denke, da können auch alle mitgehen.


    x in mg/l NO2 muss in mol/l umgerechnet werden.

    Um von mg auf g zu kommen, teilen wir durch 1000.

    NO2 hat ein Gewicht von 46 g/mol - dadurch muss x auch noch geteilt werden um auf mol/l zu kommen.

    Die Einheit ist also mg/l / 1000 -> g/l; g/l / g/mol kürzt sich prima weg zu mol/l.


    Die Gleichung lautet nun:


    x mg/l * (x / 46.000) mol/l / 0,0171 mol/l = 0,025 mg/l


    In Worten: Die gemessene Nitritkonzentration in mg/l multipliziert mit dem Verhältnis Anzahl Nitritionen/l / Anzahl Chloridionen/l soll 0,025 mg/l ergeben, die wiederum unschädlich sind.

    Umstellen nach x durch: Multiplikation mit 0,0171, Multiplikation mit 46.000, Wurzel ziehen -> ergibt 4,435 mg/l. (Habe weiter oben mit 0,0172 mol/l gerechnet, weil ich 1 g NaCl schon vorher in Na und Cl zerlegt und gerundet habe - die geringe Abweichung ist vernachlässigbar).


    Das Verhältnis von Chlorid- zu Nitritionen ist 177,36.

    In chloridfreiem Wasser wären 4,435 mg/l NO2 tödlich.

    Mit 1 g/l NaCl kommt aber 177,36 mal weniger Nitrit im Fisch an.


    Das ist nicht nur rechnerisch so sondern auch tatsächlich, wenn das hier gilt:

    "Einen weiteren Weg in den Fisch finden Nitrit-Ionen durch einen aktiven Transportmechanismus, der eigentlich der Aufnahme von Chloridionen dient, wenn deren Konzentration im Wasser deutlich unter ca. 15 mg/l liegt. Im Meerwasser ist Nitrit weitaus weniger giftig. Durch den aktiven Transportmechanismus, der Aufnahme von Chloridionen, steht diese aktive Aufnahme in Konkurrenz zur Nitritaufnahme. Bei einer Chloridkonzentration von 20 g/l und einer Konzentration von 1 mg/l Nitrit kommen auf ein Nitrit-Ion 25.000 Chloridionen. Diese verdrängen jedwedes Nitrit, sodass Nitrit in deutlich geringerem Maß aufgenommen wird."

    Nitrite – Wikipedia

  • Andreas MD
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    • 6. April 2025 um 17:26
    • #15
    Zitat von StillerGeniesser

    ...zumindest bei Lamprologini-Besatz...

    Gelten die als osmotisch besonders empfindlich?

  • StillerGeniesser
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    • 6. April 2025 um 18:15
    • #16
    Zitat von Andreas MD

    Gelten die als osmotisch besonders empfindlich?

    Nicht daß ich wüßte, Andreas. Hab mich wohl unglücklich ausgedrückt.

    Im Gegensatz zu Euren Herings- und Silberfisch- Sensibelchen :ichwarsnicht: :brav: generell deutlich weniger empfindlich.

    VG, Uli

    Alt kannst Du werden. Du mußt das bißchen Leben nur ... überleben ...

  • frank biermann
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    • 6. April 2025 um 18:36
    • #17

    Hi

    Alles klar ! Dann könnte man sich ergo das Messen bei der Neueinrichtung sparen .

    Denn in den seltensten Fällen steigt der Nitritwert über die hier angenommen 4,447 mg/L .

    Egal , 1g/l Salz rein , u. gut ist es :!:

    Wie auch immer , morgen wollte ich eh 8 frische Kilos kaufen .:)

    Natürl. nicht wegen einem Neubesatz ! Sondern nur für den laufenden Betrieb .:sleep:

    Gruß Frank

  • Andreas MD
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    • 6. April 2025 um 19:51
    • #18
    Zitat von StillerGeniesser

    Im Gegensatz zu Euren Herings- und Silberfisch- Sensibelchen :ichwarsnicht: :brav: generell deutlich weniger empfindlich.


    Also meine Sensibelchen haben sich 0,5 g/l Salz kein bisschen anmerken lassen.

    Beim Eingewöhnen ging es "in die richtige Richtung" von 800 auf 1000 µS/cm.

    Auch soll Salz prima für Schleimhäute sein, die sicherlich bei fangen, umsetzen... hier da einen Treffer kassiert haben.

    Der erste WW letzte Woche - 200 l/50 % - lief problemlos, hatte die benötigte Menge Salz abgewogen parat und hab sie schrittweise beim Wiederbefüllen dazugegeben. Die Aktion insgesamt fanden sie nicht so prall, lag aber wohl eher an Wasser raus, Wasser rein, Rohr mit Ansaugkorb im Becken, Scheibe putzen innen/außen. Als ich durch war mit der Aktion habe ich sie für 15 min allein gelassen - als ich mich dann wieder habe blicken lassen, stand die ganze Bande wie gewohnt oben-links-vorn - da wo der Onkel immer die leckeren Sachen reinwirft.

    Gestern genau so. Da vor WW kein NO2 mehr nachweisbar war gab es nur noch die Hälfte der Erhaltungsdosis aus der Vorwoche, bin jetzt also bei 0,375 g/l und werde weiter ausschleichen.

  • frank biermann
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    • 7. April 2025 um 18:11
    • #19

    Hi

    Zitat von Andreas MD

    Also meine Sensibelchen haben sich 0,5 g/l Salz kein bisschen anmerken lassen.

    Scheibe putzen innen/außen. Als ich durch war mit der Aktion habe ich sie für 15 min allein gelassen - als ich mich dann wieder habe blicken lassen, stand die ganze Bande wie gewohnt oben-links-vorn - da wo der Onkel immer die leckeren Sachen reinwirft.

    Warum hast du nach so kurzer Verweildauer schon die Scheiben innen u. sogar außen geputzt ?

    Ww ist klar , aber Algenbewuchs auf den Scheiben wird die neuen Fische nicht stören !;)

    Bestätigen möchte ich allerdings das sie ein gewisses Kurzzeitgedächnis haben .

    Z.B. setzt sich hier ne dicke Fliege im Direktanflug von draussen , zielstrebig auf die Abdeckscheibe .

    Irgendwie peinlich , daß in der nächsten Sek. kein Schwanz mehr zu sehen ist:ohoh:

    2 min. später , daß Monster ist weg , ich komme vorbei , grüßt als wäre nichts gewesen !

    Das immer gleiche Murmeltier . Futter gibt es nach dieser Nummer für die Weicheier" natürl. nicht :!::joint:

    Gruß Frank

  • Andreas MD
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    • 7. April 2025 um 20:49
    • #20
    Zitat von frank biermann

    Warum hast du nach so kurzer Verweildauer schon die Scheiben innen u. sogar außen geputzt ?

    ...na weil's sonst scheiße aussieht.

    Und wenn man der Sache ihren Lauf lässt, wird der Belag immer hartnäckiger. Außen waren nach der ganzen Wurschtelei eh ein paar Tropfen/Wasserflecken.

    Zitat von frank biermann

    Z.B. setzt sich hier ne dicke Fliege im Direktanflug von draussen , zielstrebig auf die Abdeckscheibe .

    Irgendwie peinlich , daß in der nächsten Sek. kein Schwanz mehr zu sehen ist :ohoh:

    Steckt man nicht drin. Vorm Tropheusbecken damals stand mal ne Katze auf der Couchlehne - direkt davor - außen die Katze, versucht Fische durch die Scheibe zu fangen, innen der gesamte Besatz - schnappt nach den Katzenpfoten. Irre.

Bruno


Bruno


"Das Leben ist kein Ponyhof"


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