Wie lange dauert Nitrifikation?

  • Moin!


    Mich würde interessieren wie lange es dauert, bis aus organischen Stickstoffverbindungen Ammonium, Nitrit und dann Nitrat wird.
    Klar hängt das bestimmt von Filtervolumen, Wasserumwälzung, etc. ab, eine grobe Zeitspanne unter "normalen" Aquarienbedingungen würde mir schon reichen.


    Im Netz finde ich leider nichts dazu...

  • Hallo Tilo


    Ich glaube das ist wie die Frage nach
    Wie lange brauchen Fische um eine Liter Dose Flockenfutter zu fressen
    Ein Fisch ewig
    Alle meine Fische 3 - 6 Monate
    Manch einem hält so ne Liter Dose nur ein ,zwei Wochen.. :D


    Was man finden könnte wäre warscheinlich höchstens wie lang ein Bakterium eines bestimmten Stammes braucht
    Um in welcher Zeit , sagen wir mal wir mal 1 mg von Nitrit in Nitrat umzubauen .
    Wirklich hilfreich wird eine solche Einheit nicht sein
    Wieviel Nitrit scheidet denn welcher Fisch in welcher Zeit aus
    In welcher Größe


    Ich glaube deswegen findest du nix


    Aber ich kann mich natürlich auch Irren , vielleicht weis jemand mehr ?


    Hatte mich nur gefreut wieder mal was von dir zu hören und wollte zumindest schreiben
    Was ich dazu denke


    Gruss Reiner

    Gruß Reiner


    P.S. Es gibt Selbsthilfegruppen für Menschen die mit mir zu tun haben

  • Hi Thilo,
    wie Reiner schon geschrieben hat, kann man die Frage wohl so nicht beantworten. Ich kann dir nur sagen, dass man eine gewisse Zeit nach dem Füttern durchaus geringe Spuren von Nitrit messen kann, selbst wenn der Filter gut läuft. Das liegt wohl daran, dass die Bakterien der ersten Stufe, die also Nitrit erzeugen, nicht so schnell sind wie die, welche Nitrit weiter zu Nitrat abbauen. Das sollte aber nicht länger anhalten bzw. nicht über ein bestimmtes Level steigen. Genaue Zahlen wirst du da eher nicht finden, das ist eher ein Bauchgefühl.


    Grüße


    Joe

    Manche Menschen sind zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schon schräg steht. Die saufen ihn aus.

  • Hi Thilo,
    eigentlich passiert das ganze ja sofort und auch noch die ganze Zeit, deswegen befindet sich ja auch ein guter Filter in einem Gleichgewicht.
    Natürlich, wie Joe schon sagt, wird das Gleichgewicht bei kurzfristig auftretender Überlastung erst mal ausgehebelt. Aber wir wissen ja mittlerweile wie schnell Bakterien sich vermehren und auch wieder absterben, so das es immer nur ein ganz kurzes Phänomen ist was sich selbstätig einregelt.
    Wenn du natürlich mit deiner Frage darauf abziehlst wie lange die einzelnen Stoffe sich, während der Umwandlung, in den dafür zuständigen Bakterien befinden musst du wohl einen Bakteriologen befragen. Es hängt auf jeden Fall sehr stark an Variablen wie Wassertemperatur, Ph Wert, Pufferkapazität und Kontaktzeit der Schadstoffe mit den Bakterien. Also will ich mal sagen, eher schwierig zu sagen.


    Gruß
    Oliver

  • Moin!


    danke schon mal! Der Hintergrund der Frage hat recht wenig mit Tanganjika-Aquaristik zu tun.
    Ich will in einem recht stark bepflanzten Becken die tägliche Stickstoffdüngung mit Urea (Harnstoff) umsetzen. Andererseits möchte ich mittels Seachem Purigen (ein synthetisches Adsorptionsmittel) unerwünschte Färbung aus dem Wasser bekommen. Da Purigen aber das Urea, bzw. zumindest einen Teil davon binden würde, möchte ich die Purigenfilterung zeitgesteuert versetzt zur Düngung durchführen, also morgens düngen und nach X-Stunden den Filter anschmeissen. Bis dahin sollte das Urea zumindest zu Ammonium umgewandelt sein.
    Hoffe ihr versteht was ich meine... :D

  • Hallo Thilo,


    Das klingt sehr interessant.
    Hier hilft wohl nur ausprobieren und in regelmäßigen Abständen den Gehalt des Ammonium (oder Ammoniak*) testen. Dann könntest Du - falls möglich -das Filterintervall entsprechend anpassen.


    *Entsteht dabei im Aquarium eigentlich nur Ammonium und/oder auch Ammoniak? Und wie sieht das mit dem CO3 2- bzw CO2 aus? Klingt auf jeden Fall nach zusätzlicher CO2-Düngung, oder?

  • Moin!


    Aus Urea entsteht soweit ich weiß Ammoniak und CO2, Ammoniak reagiert mit Wasser zu Ammonium. Bei hohen pH-Werten über 7 bleibt aber giftiges Ammoniak über. Je höher der pH, desto mehr Ammoniak. Also wohl nix für Tanganjikabecken... ;)


    Ja Reiner, da sind auch Fische im Becken... :D

  • Hallo Rheiner,


    keine Sorge, der Eintrag organischer Stickstoffe durch eine Fütterung ist weitaus höher, als er durch die Ureadüngung sein wird. ;)


    6 Parachanna obscura
    3 Polypterus senegalus
    2 Polypterus delhezi
    6 Ctenopoma acutirostre
    7 Erpetoichthys calabaricus