Optimale Besatzdichte

  • :fisch: :fisch: :fisch: Hallo zusammen!


    Nachdem einzelne Personen aus meinem Freundes-/Bekanntenkreis, die zwar mit Aquaristik selbst nichts am Hut haben, gefunden haben, es seinen doch etwas wenig Fische in meinem neuen grossen Aquarium, wollte ich es bezüglich der optimalen Besatzdichte genauer wissen. Ihr kennt ja alle die Faustregeln, die sich auf Liter pro cm Fischlänge oder Liter pro Fisch einer bestimmten Art beziehen. Bei diesen Faustregeln öffnet sich allerdings eine grosse Spannbreite. Mir war bisher geläufig: 1Liter pro cm. Der deutsche Tierschutzbund z.B. empfiehlt 1Liter pro 0.5 cm, d.h., 2 Liter pro cm.


    Beim Stöbern im Internet bin ich auf einen diefferenzierteren Berechnungs-Ansatz gestossen, der nicht nur die Länge, sondern auch noch die Agilität/Aggressivität/Korpulenz etc. der einzelnen Fischarten, jeweils zusammengefasst in einem entsprechenden Faktor, mit berücksichtigt. Diesen Ansatz findet ihr hier:
    http://aquarium-pflegeleicht.jimdo.com/besatz-rechner/


    Ich habe diesen Ansatz mal für meinen Besatz im Excel durchgespielt und zwar unter der Annahme, alle Tiere haben die bei mir erreichbare ausgewachsene Länge erreicht (siehe unten stehendes Foto).


    Um es vorweg zu nehmen: Für meinen Fall entspricht das Ergebnis ziemlich genau der Faustregel "2 Liter pro cm Fisch". Bei anderem Beckenbesatz kann dies aber auch anders rauskommen. Ich habe gemäss genanntem Ansatz eine Besatzdichte von ca. 87% erreicht und möchte deshalb den Besatz nicht noch weiter aufstocken, zumal - wenn ich Glück habe - mit der Zeit noch Junge dazukommen könnten :-).


    Was bei der Beurteilung der Besatzdichte natürlich auch noch eine wichtige Rolle spielt, und in der erwähnten Formel nicht berücksichtigt ist, ist einerseits eine möglichst artgerechte Einrichtung des Beckens, andererseits die Qualität und Leistungsfähigkeit des Filtersystems. Bei beiden Faktoren denke ich, dass ich auf der guten Seite bin. Natürlich kann man bei Überbesatz öfters und mehr Wasserwechsel durchführen. Davon bin ich allerdings kein Fan und dies gäbe mir zu viel Arbeit mit meinem Hobby :)


    So, ich hoffe, ich konnte zum Thema der optimalen Besatzdichte ein paar nützliche Inputs für allfällige Checks geben. Viel Spass beim Rechnen :)

  • Hallo Steffi,


    diese Faustregel kann man getrost vergessen. Denn sie sagt nichts über das Verhalten der Tiere aus. Auch diese Tabelle bringt nicht wirklich was, da sie nicht mal ansatzweise das mögliche Verhaltensspektrum wiedergeben kann.


    Als extremes Beispiel: Mittelgroße Petrochmis, 20cm lang, 30 Tiere. Die Tabelle sagt 4200 Liter :D
    Normaler Besatz: 30 Tropheus 12 cm. Tabelle sagt 1500 Liter....
    Dünner Besatz: ein Pärchen Lamprologus, 15cm: 150 Liter. Das kann je nach Art schon deutlich zu wenig sein.
    Oder ein 45cm Mastacembelus auf 400 Liter. Ich nehme an, du hast das Video von Stefans M. moorrii gesehen.


    Und das ist nur der Tanganjikasee. Es gibt aus jedem Lebensraum genug Gegenbeispiele.




    Diese Formeln und Tabellen sind zwar meist nett gemeint, aber dem Anfänger bieten sie völlig falsche Ansätze. Und der etwas erfahrenere Aquarianer sollte wissen, dass es deutlich mehr als Körpergröße und Schwimmverhalten gibt, und dementsprechend braucht er solche Tabellen nicht.

  • Hi Malte
    Danke für deine kritische Reflexion. Ich wieder-:opa: dir in keiner Weise :)
    Für mich ist es selbstverständliche Voraussetzung, dass die zusammengesetzten Arten auch einigermassen zusammen harmonieren und dass z.B. auch das Geschlechter-Verhältnis stimmt. Der beschriebene "Otto"-Ansatz stammt ja auch von einem Ingenieur. Diese haben (nicht abwertend gemeint) oft den Hang dazu, vieles mit Zahlen und Formeln erklären zu wollen.


    Für mich war es einfach eine interessante Spielerei mit Otto's Tabelle, welche mir aber einen Anhaltspunkt gegeben hat zu meiner Frage, ob ich genug Tiere in meinem Becken habe, oder, ob es noch eine weitere Art oder weitere Exemplare der bereits bestehenden Arten erträgt. Natürlich muss bei solchen Überlegungen auch das Revierbildungsverhalten und die Ansprüche an die Reviergrössen der einzelnen Arten berücksichtigt werden.


    Insofern möchte ich solche Formeln und Faustregeln auch nur als 1 Element im Rahmen mehrerer, quantitativer und qualitativer Beurteilungsfaktoren verstanden wissen :)

  • Ich halt von solchen Tabellen was den Besatz in den Becken anbelangt nicht viel.


    Und was Malte geschrieben hat gerade was Petros anbelangt 30 Tiere auf 4200 Liter, oder 30 Tropheus auf 1500 Liter von dem halte ich nicht soviel.


    Weil es bei diesen Beiden Arten auch wenn nur ein Beispiel von Malte , nur Mord und Todschlag geben würde.


    Bei diesen beiden Arten spielt die Besatzdichte passend zum Becken mit leichtem Überbesatz eine große Rolle.


    Bei anderen Arten halte ich mich mal zurück da ich mich da nicht so auskenne.

  • Hi Leute,


    hm, Reiner aber das ist nicht immer schöner heisst es doch immer. Bei den Aufwuchsfressern also Tropheus und so muss man irgendwie verhindern, dass sie
    Reviere bilden lese ich immer. Obwohl das Revierbilden ja eigentlich ein natürliches Verhalten wäre. O.k. der Tanganjikasee ist da ein wenig geräumiger als jedes
    große Aquarium. Also bei der Art von Fischen muss man dann leichten Überbesatz haben zur Verteilung der Aggressionen. So ist es doch oder?


    Hm.


    Also ich hab ja Höhlenbrüter und oben ein paar Freischwimmer Cyprichromis schwimmen. Bei meiner "Struktur" an Einrichtung kann ich einige brütende revierbildende
    Paare halten bei 375 Liter und 260 Liter Becken. Mit ein zwei Steinen in der Mitte als Einrichtung hätte ich mit Sicherheit auch Mord und Totschlag in meinen Becken ;(


    Kommt also auf den jeweiligen Verhaltensinstinkt der Arten aber auch auf die Einrichtung an finde ich.


    So Tabellen sind für die Leute die mal vorsichtig mit ein paar Platys und Guppys anfangen wollen. Da passt es so.


    LG
    Anita

  • Hi Reiner,
    bei den Tropheus von wegen weniger ist schöner , daß funktioniert bei dieser Gattung nicht. Viele Züchter haben so schön einen Supergau erlebt ich auch, in dem ich eine Gruppe die vorher wunderbar harmoniert hat, und als sie in ein größeres Becken kamen mit mehr Schwimmraum war die Harmonie dahin, und zum Schluss hat das stärkste Tier überlebt.


    Der Tropheus ist eigentlich ein Einzelgänger der sich nur zur Paarung ein Weibchen sucht, und danach geht es weiter zum nächsten.


    Im See haben sie da jede Menge Platz, im Aquarium sieht das eben etwas anders aus. Da wird jedes Weibchen solange angeschwommen von einem Männchen bis es eben bereit ist.


    Und dabei werden auch alle Nebenbuhler verjagt manchmal solange bis dieses oder dieser vor Erschöpfung stirbt, selbst die Weibchen wenn sie nicht bereit sind.


    Der Tropheus kennt da kein Erbarmen, deshalb ist es immer gut eine Gruppe passend zum Becken sogar mit leichtem Überbesatz zu haben.


    Von der Optik nicht immer schön weil so ein Becken meistens immer überfüllt aussieht.


    Aber nur so können sich die gejagten Männchen und Weibchen in der Gruppe erholen. Funktioniert aber auch nicht immer aber meistens.


    Wie es mit anderen Arten aussieht weiß ich nicht, aber bei den Petros wird es ähnlich sein.

  • Moinsen,
    ich sehe es auch so wie die Ani, solche Tabellen sind eher was für Anfänger mit einfachen Fischen...
    jürgen: Schöner kann man es nicht schreiben, als Du es getan hast, kann ich Dir nur vollkommen zustimmen! :thumbup:

  • Hi Jürgen


    Bitte nicht steinigen, ich habe zwanzig Tropheus ndole in 1000 Litern schwimmen das klappt wunderbar hab auch einige Nr. :lol4:
    Aus meiner Sicht ist ein großer Überbesatz nicht unbedingt nötig. Da ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Zu starker Besatz stresst auch die Fischlein mM nach.


    Damit will ich nicht sagen, daß das nicht stimmt was Du sagst aber es führen viele Wege nach Rom. :muahaha:


    Gruß Tom

  • :beerdrink: Hallo zusammen
    Die Diskussion scheint sich in einer rein Tropheus- und Petrochromis-internen Richtung festzubeissen :)
    Dabei habe ich diese Fische doch gar nicht in meinem Besatz und werde sie wahrscheinlich auch nie haben...
    Mir ging es, bezogen auf mein Becken und meinen Besatz, eigentlich nur um die Frage, ob ich z.B. noch meine Schneckis-Population noch aufstocken könnte oder z.B. noch ein potentielles Paar Altolamprologus calvus dazu gesellen könnte, ohne, dass die derzeit bestehende Harmonie zerbricht. Aufgrund der erwähnten "Otto"-Formel bin ich für mich zum Schluss gekommen, dass dies - aufgrund der bestehenden Besatzdichte - eine eher weniger gute Idee wäre.
    Oder seht ihr dies anders?

  • Hi


    Im Grunde hast du dir die Antwort schon selbst gegeben. ;)


    Also,bist du zufrieden mit deinem Besatz/Aquarium,alles harmonisch ?? :thumbup:


    Die Formel passt auch ! :thumbup: Warum dann noch zusetzen ??


    Mit all den bekannten Risiken ??


    Komm zwar auch aus der Tropheusecke,bin aber trotzdem allgemein Fischinteressiert. ;)


    Gruß Fank

  • Hi Steffi sorry daß ich deinen Thread ein wenig von deinem Thema abgeleitet habe.


    Hi Tom auch da gebe ich dir recht, aber wie heißt es so schön , was beim einen funktioniert muß bei einem anderen nicht so sein.


    Und dann gibt es wieder Situationen wo ein Becken jahrelang wunderbar funktioniert hat und heute auf morgen war es vorbei mit der Harmonie.