Was ist das für ein Tropheus?

  • Hallo in die Runde,


    ich wollte mich schon lange mal hier in dem tollen Forum kundig machen, was genau für eine Tropheus-Art ich denn da habe. Ich musste sie aus Not bei mir aufnehmen. Ich schwanke zwischen Mpulungu, Kiriza, Rutunga oder vielleicht auch Bemba. Die Fotos sind sehr bescheiden - das weiß ich. DIe habe ich vor einem Jahr mit dem Handy gemacht. Versuche mal ein besseres zu machen.


    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Klarheit verschaffen könnt. Desweiteren suche ich eine Übersicht, die ich durch Zufall letztes Jahr ergoogelt habe. Kann sie leider nicht mehr finden. Darin waren sämtliche Farbkombinationen der Tropheus als Zeichnung abgebildet. Weiß jemand, welche Seite ich meine? Nicht diese Übersicht hier.


    Grüße


    Jens

  • Hi Jens


    bei der Größe von Jungtieren kann man eigentlich nur daneben liegen bei der Artbestimmung.
    Könnten meiner Meinung nach junge bemba sein.
    Können aber auch junge brichardi kipili sein.


    Die drei von Dir genannten Varianten würde ich allerdings ausschließen.


    Stell doch mal paar aktuelle Bilder ein wie die Tiere sich nach einem Jahr entwickelt haben.


    Wegen der Karte - könnte es sein das Du die Standortkarte aus dem Tropheus Buch von Peter Schupke meinst:


    http://www.ebay.de/itm/AQUALOG…s-LAMINATED-/230864486868

  • Hallo Malte,


    die Karte hatte ich ja in meinem Beitrag eingefügt. Leider ist es diese eben nicht. Auf der Übersicht, die ich meine, war auch Tropheus spec. aff. moorii "Lueba" abgebildet. Aber danke für die Hilfe. Habe dort auch "Mboko" entdeckt. Der könnte es auch sein. Eine etwas bessere Farbwiedergabe findet sich hier.

  • Hallo Thomas,


    nein, das ist es auch nicht, aber scheint ein interessantes Buch zu sein. Es ist zum Verrücktwerden. Habe nach Bildern gegoogelt, finde es aber nicht.
    Anbei noch ein paar aktuelle Fotos. Es handelt sich um drei verschiedene Fische - ich nehme an, zwei Männchen und ein Weibchen - das weniger farbige. Jedenfalls keine so günstige Konstellation - auch das Becken mit den anderen Arten wie Prachtschmerlen und Barben. Aber im Großen und Ganzen geht es. Zank gibt es nur untereinander.
    1994 hatte ich aus einer Aquarienzeitschrift eine Übersicht entnommen. Damals waren es nur Nummern. Der Artikel auf der Rückseite ist übrigens von Peter Schupke geschrieben worden.

  • Ja, das sehe ich. Hatte denselben Link auch wiederum in meinem zweiten Beitrag verlinkt, soll heißen, kenne ich auch und ist nicht die gesuchte Übersicht. Es war auch keine, wo der See abgebildet ist, sondern nur Fisch und Zeichung dazu. :)

  • Hi,


    ein aktuelles Bild wär sicher hilfreich da die juvenile Farbgebung meist im Rätselraten endet........


    Bin aber gedanklich bei Dirk-> Kiriza,da die gelb-orange Binde in die Dorsale geht.......... auf den ersten Bildern hätt ich auf Ikola getippt......... für nen Bemba ist mir das zu gelb........

  • Ich tippe auch auf Kiriza :hi:

    Best of Zitat von der Olaf:


    Wegen den Caramba , das denke ich nun nicht. Die sind doch nicht
    richtig durch gezüchtet und was er hätte davon gebrauchen können , ist
    ROT, doch gerade auf rot sind die Carmaba doch sehr spalterbig.


    Tropheus Polli nehme ich eher an, wegen der Bänderung. Da komme ich drauf, nicht
    wegen der Blauen Augen, sondern wegen den Lippen, die bemerkte ich eher.

  • Gegen Rutunga spricht neben dem Farbverlauf ja auch, dass es zu gelb ist, oder? Was ist aber mit Mboko hier?
    Dieses Bemba-Exemplar ganz unten rechts sieht alerdings fast exakt wie meines aus. Bei dem linken geht es schon wieder ein bisschen ins Orangene hinein. Schwierig.
    Die Kiriza habe ich mir auch mal näher angeschaut, aber die haben ein bisschen ein kräftigeres Gelb als meine drin, denke ich. Korrigiert mich.
    Warum findet man auf dieser Karte eigentlich keine Fotos von allen Varianten? Wird das zu unübersichtlich oder wird die Seite einfach nicht aktuell gehalten? Es fehlt zum Beispiel Tropheus spec. aff. moorii "Lueba". Bei dem Mpulungu gibt es ja auch wieder Tropheus Moori Mpulungu Kasakalawe. Wie ist das zu verstehen? Ich meine, die Orte liegen ja nebeneinander - aber als eigene Variante wird das noch nicht geführt, obwohl die Mpulungu Kasakalawe-Variante mir etwas mehr gesprenkelt als die Mpulungu erscheint.

  • Hi,
    zwischen Bemba und Kiriza passt optisch manchmal nicht viel zwischen!!


    Da reicht schon die Veränderung der Beleuchtung aus.


    Ich hatte hier bei T5 Licht quietschgelbe Kirizas schwimmen, die nach Umzug


    in ein anderes Becken und LED Beleuchtung von jedem für Bembas gehalten werden.


    Das ein Bemba allerdings so gelb wie deine Tiere aussehen können, habe ich noch nicht gehört,


    deshalb vermute ich auch die Variante als Kiriza zu erkennen.


    Grüße, Dirk

  • Hi,
    zumindest Mpulungu kannst du 1005ig ausschließen. Beim Bemba gibt es ja auch solche und solche. Da würde ich einfach mal noch etwas warten, bis die groß sind. Wobei die lt. deiner Angabe ja schon locker 1,5 Jahre alt sind, oder?


    Grüße


    Joe

    Manche Menschen sind zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schon schräg steht. Die saufen ihn aus.

  • Okay, danke für die Antworten. Ja, die sind in der Tat mindestens 1,5 Jahre alt. Da pendel ich mich mal auf Kiriza ein. Für mich ist es ja wichtig wegen der Neueinrichtung und dem eventuellen Zukauf von neuen Exemplaren.
    Das mit der Beleuchtung ist interessant - heute ist nämlich meine LED-Belecuhtung angekommen. Mal schauen, wie sich das dann so entwickelt.
    Aber was hat es nun mit Mpulungu und Kasakalawe als Namen auf sich? Gibt's die Variante einzeln und auch als Mpulungu Kasakalawe? :ohoh:

  • Hallo Jens,


    die Orte Kasakalawe und Mpulungu liegen knappe zwei Kilometer auseinander und bilden eine Bucht mit Kasakalawe im Westen und Mpulungu im Osten.


    Hier müssten die Experten mal sagen, ob das nur eine Namensüberschneidung ist, oder ob da tatsächlich zwei verschiedene, sehr ähnliche Stämme schwimmen (was ich bezweifele).
    Westlich von Kasakalawe müssten dann Tropheus Mbita vorkommen - die sehen den Mpulungu/Kasakalawe sehr ähnlich.

  • Hi,
    für mich sieht es so aus, dass die Mpulungu irgend wann mal aus der Mode gekommen sind und plötzlich was "ganz Neues", nämlich der Kasakalawe, quasi als gaaanz besonderer Mpulungu, auf der Bildfläche erschien. Der war dann auch gleich mal ne Mark fuffzig teurer, weil er ja seltener war. Die Experten interpretieren da auch gern mal größere oder kleinere Punkte rein. Aber für mich streut der Mpulungu bzw. das, was hier als solcher importiert wurde, so sehr, dass es keine klare Trennung gibt. Außer durch die Aufschrift am Händlerbecken. ;)


    Grüße


    Joe

    Manche Menschen sind zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schon schräg steht. Die saufen ihn aus.

  • Hi zusammen,


    es gibt in Sichtweite von Mpulungu mindestens 4 unterscheidbare Populationen, die natürlichen Ursprungs sind. Der T. Mbete oder Zitronenfleck, der in der weiteren Umgebung von Mpulungu und der Mbity Insel vorkommt, ist im Vergleich zum T. kasakalawe nicht ganz so farbenprächtig. Er ist bereits 1975 von Wolfang Staeck entdeckt worden. Schließlich gibt es auf der Insel Mtondwe, oder Crocodile Island, eine Population, die nur dort vorkommt. Sie zeigt im Vergleich die wenigsten Farbe. Die mehr strohgelbe Farbe ist tendenziell mehr in der unteren Körperhälfte zu finden, ähnlich beim T. Kalambo und weiter zum T. Red Rainbow. Vor vielen Jahren sah ich einen T. Orangefleck mit taubenblauer Dorsale!!! Wo der gefangen wurde und von wem, kann ich leider nicht mehr sagen.


    Ein Teil der Küste zwischen Mpulungu und Kasakalawe ist mit Schilf bewachsen. Das heißt aber nicht, dass es dort keine Tropheus gibt. Ein Großteil der Küste besteht aus kleinem bis groben Geröll, dass allerdings mehr oder weniger stark mit Sediment belegt ist. Bei Katoto stärker, als bei Kasakalawe. Bei Mpulungu war ich nicht im Wasser.

    Das kann bedeuten, ich betone KANN, dass es eine durchgehende Population gibt, die farblich, je nach Fangplatz etwas variiert. Das kennen wir von vielen Standorten. Die Farbe entwickelt sich sozusagen, je nach Richtung, weiter. Je größer der Abstand, desto deutlicher kann der Unterschied ausfallen. Ein paar Kilometer weiter östlich ist die Situation ähnlich. Leider wird nur der T. Kalambo importiert. Weiter südlich gibt es laut alter Literatur ähnliche Populationen, die, soviel ich weiß, garnicht oder nur äußerst selten zu uns kamen. Die Felsküste ist dort von einigen Sandbuchten unterbrochen.

    Der Geschäftstüchtigkeit der Exporteure haben wir diese Farbvielfalt zu verdanken. Wenn wir jeweils hundert Fische eines Standortes vergleichen, ergeben sich eindeutige Unterschiede. Es soll uns recht sein und wird von den meisten auch gefordert, dass Tiere innerhalb ihrer Population auf eindeutige Farbmerkmale sortiert werden. Nur so kamen wir zum T. Red Belly. ;) Wer die kleinen Unterschiede im Phänotyp liebt, sollte Nz erwerben oder diese aufziehen. So schön 30 gleichfarbige Tropheus für manche Liebhaber sein mögen, mir sind 30 leicht unterschiedlich gefärbte Exemplare viel lieber.


    Gruß


    Peter