• Hallo zusammen,


    wie andernorts erwähnt, folgen ein paar Zeilen zur "Fischsuppe", wobei "Suppe" hier eher die Zusammensetzung als z.B. eine hohe Individuendichte meint, denn so richtig suppig sieht es nicht aus - eher wie dünnes "Leipziger Allerlei".
    Zuvor aber kurz zum Becken:
    Die Maße sind 140cm x 70cm x 50cm, also brutto 490l. Allerdings ist ein 3-Kammer-Innenfilter links hinten eingeklebt (20cm x 50cm x 50cm; Oberflächen- und Bodenabzug, schwarzglasverkleidet), der von einer Tunze Silence 1073.02 (auf ca. 1.200l geregelt) betrieben wird.
    Das Becken ist aus 12mm Glas und hat sowohl auf dem Boden als auch oben einen Kranz aus umlaufendenden Streben als Verstärkung.
    Die Abdeckung ist von Aqualux, allerdings habe ich das Becken zusätzlich mit 6mm Doppelstegplatten abgedeckt. Auf diesen "stehen" zwei LED-Leisten Econlux SolarStinger Sun Strip: vorne eine mit 90cm (plant/coral) und hinten eine mit 80cm (marine). Beide Leisten werden jeweils mittels einfachem Drehpotentiometer (für 2€ bei Conrad) auf ca. 75% gedimmt.
    Das Untergestell ist ein Stahlgestell mit 5cm x 5cm und einer Stärke von 3mm.
    Als wesentlicher Bestandteil der Inneneinrichtung sind 3 Module von BackToNature eingeklebt: G, M, U.
    Hier ein paar Bilder vom Becken:
    becken1 clato.jpg becken2 clato.jpg becken3 clato.jpg becken4 clato.jpg becken5 clato.jpg becken6 clato.jpg


    Was in diesem Becken nun aktuell schwimmt, berichte ich gleich. Vorher noch kurz zur Vorgeschichte der Suppe.
    Ursprünglich gab es 3 größere Becken mit folgenden Besatzungen:
    (A) Altolamprologus calvus black pectoral Zaire; Paracyprichromis brieni Katete; Neolamprologus brevis sunspot
    (B) Altolamprologus compressiceps fire fin (Kigoma); Neolamprologus leleupi red orange; Neolamprologus signatus; Paracyprichromis nigripinnis blue neon
    (C) Variabilichromis moorii; Lepidiolamprologus hecqui
    Das oben beschriebene 490l-Becken war die geplante Vergrößerung von Becken (A), wobei hier zusätzlich Reganochromis calliurus einziehen sollten, aber dann kam es anders als geplant: Das 490l-Becken wurde zum Sammelbecken für alle Fische aus (A), (B) und (C).
    Was daraus geworden ist, steht im nächsten Beitrag.


    LG
    Tilo

  • Mit heutigem Tag schwimmen in dem 490l-Becken:
    - 0/2 Altolamprologus compressiceps fire fin (Kigoma)
    - 2/1 Altolamprologus calvus black pectoral Zaire (Vater, Mutter, Sohn)
    - 2/3 Neolamprologus leleupi red orange (ein Paar mit 3 Nachwuchstieren)
    - 2/1 Neolamprologus brevis
    - 1/1 Lepidiolamprologus hecqui
    - 1/1 Variabilichromis moorii
    - 2/3 Paracyprichromis nigripinnis blue neon
    Das ist so ziemlich der Besatz aus den Einzelbecken, der so nun seit gut 3 Jahren zusammenschwimmt.
    Bis auf die P.brieni hatten alle Fische das Zusammensetzen eigentlich gut überstanden. Die P. brieni waren 2/3 und machten sich anfangs sehr gut. Es gab immer wieder Nachzuchten. Auch vertrugen sie sich sehr gut mit den P.nigripinnis, die ihrerseits stetig für Nachwuchs sorgten. Irgendwann nach ca. 1,5 Jahren gab es jedoch einen Knick und die P.brieni gingen nach und nach ein: Zuerst die Weibchen, dann die Männchen. Ich vermute, es war letztlich doch der Stress, wohl insb. auch, weil m.E. die Gruppenstärke zu gering war.


    Chef im Becken war das Männchen der A.compressiceps, der im letzten Sommer leider verstarb (alt war er). Wobei seine Chefrolle vom alten Männchen der N.leleupi und vom Männchen der L.hecqui überwacht wurde. Eigentlich kann man sagen, der "informal leader" ist der alte N.leleupi, während der A.compressiceps der Repräsentant war und der L.hecqui der Mann fürs Grobe.
    Im Allgemeinen hielten sich alle an deren Anweisungen, wenn man so möchte, nur nicht die V.moorii. Deren Männchen ist ein gar hinterhältiges Biest, der zwar stets gegen den A.compressiceps ankämpfen wollte, es jedoch nicht schaffte und dies an allen anderen ausließ; selbst am N.hecqui (komischerweise mit Erfolg) - um das Ganze mal zu vermenschlichen.
    Die A.calvus sind ein Fall für sich, denn sie sind sehr schüchtern. Sie kamen nur aus der Reserve bzw. fühlten sich sichtlich wohl, als sie mit den P.brieni mehr oder minder alleine waren. Als das A.compressiceps-Männchen noch lebte, probten die beiden A.calvus-Männer ab und an den Aufstand bzw. versuchten, sich beim A.compressiceps "einzuschleimen". Aber seitdem Letzterer nicht mehr da ist, wissen sie wohl nicht mehr so recht, was los ist und verlassen ihre Unterstände nicht mehr wirklich.
    Aktuell geht es den P.nigripinnis irgendwie nicht so gut. Ein Weibchen schwimmt zwar munter im Becken umher, aber alle anderen suchen stets Zuflucht in den Schatten und sind auch untereinander sehr unverträglich. Auch hier vermute ich, dass es zu wenige Tiere sind.
    Die N. signatus (1/1) zogen seinerzeit in ein 35l-Becken und sorgten seitdem für viel Nachwuchs.


    Soweit der viele Text - weiter mit Bildern ...
    LG Tilo

  • Lepidiolamprologus hecqui
    hecqui1 clato.jpghecqui2 clato.jpghecqui3 clato.jpghecqui4 clato.jpghecqui5 clato.jpg



    Wie weiter?
    ... das ist nun die Frage. Mann könnte den Besatz durchaus so lassen, doch wäre dies wohl nicht der richtige Weg.
    Ich hätte da die ein oder andere Idee zur Besatzänderung, würde mich aber freuen, wenn ihr mir diesbezüglich ebenfalls Vorschläge machen würdet.
    Also: Welche Änderungen wären Eurer Meinung nach ok?


    LG Tilo

  • Hallo Tilo


    Wo wohnst du denn ?
    Wo steht der Tank ?
    Kommt ja auch drauf an was bei dir in der Nähe machbar ist
    Malte hätte gerade einige sehr schöne Paracyprichromis nigripinnis Blue Neon


    Hast du bestimmt gelesen. ?


    Gruss Reiner

    Gruß Reiner


    P.S. Es gibt Selbsthilfegruppen für Menschen die mit mir zu tun haben

  • Hi Tilo


    das Becken gefällt mir sehr gut von der Einrichtung her.


    Jetzt kommt das "aber":


    - da Du überwiegend Räuber ( ich zähle da auch die Schneckenbarsche dazu ) in dem Becken schwimmen hast fahlen da einige Spalten, Höhlen bzw. Unterstände.
    - die Paracyprichromis egal welche Variante hat/wird sich in deinem Becken eher unwohl fühlen, da es meines Erachtens nach für die
    zu hell ist und auch keine Unterstände zur Verfügung stehen.
    - die Gruppen für die Paracyprichromis sind auch zu klein gewählt.


    Bei mir schwimmen in einem Aquarium 2:2 Paracyprichromis brieni, die anfangs alleine waren und auch paar Junge zur Welt brachten.
    Irgendwann konnte ich beobachten das die Männer sich das Aquarium in Reviere aufteilten und die Weiber nicht mehr geduldet wurden.


    Also was tun?


    Die Nachzuchten waren noch zu klein - so das diese als Puffer weggefallen sind.
    Aufstocken - gerne, nur woher bekommen.
    Zusetzen von anderen Cichliden - ok.
    Also habe ich mir als Beifische eine Gruppe Cyprichromis leptosome utinta geholt.
    Ich habe mich für diese Variante entschieden da Sie kleiner bleibt und auch etwas Farbe ins Aquarium bringt.


    Was passierte danach?


    nachdem ich zu meinen 2:2 Paracyprichromis brieni eine Gruppe von 2:6 Cyprichromis leptosome utinta dazu gesetzt hatte
    schwammen die Paracyprichromis auf der einen Seite wieder zusammen, die Cyprichromis waren auf der anderen Seite des Beckens.
    Zu dem Becken noch - gefiltert wird über einen Eck HMF, zwei größere Steine und reichlich Pflanzen.


    Die Paracyprichromis haben nach dem Zusetzen der Cyprichromis nicht lange gezögert wieder abzulaichen und auch Ihr natürliches Verhalten
    ( stehen an dem HMF oder den Steinen - und zwar mit gesenktem Kopf ) gezeigt.
    Die Jungfische stehen übrigens mit dem Bauch an den Blättern meiner Pflanzen.


    Die Cyprichromis leptosome interessiert das Balzen und Ablaichen der Paracyprichromis ( nicht wie bei Paracyprichromis nigripinnis auf Steinen
    sondern auf der Sandfläche ) in keinster Weise.


    Auch die Cyprichromis leptosoma ziehen in dem Aquarium nach und ein Schwarm Jungfische schwimmt regelmäßig zwischen beiden Gruppen herum.


    Die Jungfische beider Varianten warden nicht gejagt, verfolgt oder gefressen.
    Auch nehmen die Heringscichliden Ihre nachzuchten nicht mehr nach dem Freischwimmen ins Maul.

  • He Tilo,


    superschöner Bericht und tolle Bilder.


    Danke fürs zeigen :thumbup:

    Best of Zitat von der Olaf:


    Wegen den Caramba , das denke ich nun nicht. Die sind doch nicht
    richtig durch gezüchtet und was er hätte davon gebrauchen können , ist
    ROT, doch gerade auf rot sind die Carmaba doch sehr spalterbig.


    Tropheus Polli nehme ich eher an, wegen der Bänderung. Da komme ich drauf, nicht
    wegen der Blauen Augen, sondern wegen den Lippen, die bemerkte ich eher.

  • Guten Abend und schönen Dank,


    vielleicht kurz zu den Unterständen und zum Licht:
    Die Helligkeit ist in natura nicht so arg wie die Fotos offensichtlich nahelegen; aber klar: für die Paracyprichromis nigripinnis kann es eigentlich nicht düster genug sein. Dementsprechend besetzen 2 Mänchen und 1 Weibchen auch Reviere in den durchaus vorhandenen Höhlen bzw. unter den Überhängen. Insgesamt haben so ziemlich alle Tiere ihre angestammten Reviere, da z.B. auch der Bereich zwischen dem BtN-Bodenmodul und der Rückwand mit Höhlen, Spalten etc. ausgefüllt ist.
    Natürlich sind aber dennoch zu viele Neo-/Altolamprologus vorhanden - damit wäre ich auch beim Besatz:
    Fest steht, dass die überzähligen 3 N. leleupi weichen müssen. Das gilt eigentlich ebenso für die beiden A.compressiceps-Weibchen (ohne Männchen untereinander sehr zänkisch) und wäre auch für die N.brevis besser.


    Wie ich so rauslese, plädiert ihr für eine Aufstockung der P.nigripinnis. Das wäre eine Idee wert; ich befürchte jedoch, dass die V.moorii etwas dagegen haben. Deren Revier nimmt in der Breite ca. 20cm ein und reicht von der Rückwand bis ca. 40cm nach vorne über die gesammte Beckenhöhe. Alles, was hier hineingerät, wird attackiert, zumal die V.moorii in ihrer Brutsaison ca. alle 3 Wochen neue Bruten führen und ihre Aggressionen noch steigern. Das wiederum spricht dafür, die V.moorii abzugeben - es sei denn, es gäbe die Möglichkeit, ähnlich wie von Thomas beschrieben, einen Beifisch aus der Cyprichromis-Gruppe zu finden, der sowohl als Motivator für die 5 P.nigripinnis dient als auch robust genug für die V.moori ist. Diesbezüglich habe ich keine Erfahrungen mit Cyprichromis. In dieser Hinsicht wäre dann auch denkbar, die P.nigripinnis ebenfalls abzugeben bzw. komplett zu ersetzen ... alles nicht so einfach. Zumal die A.calvus eigentlich eine ruhige Gesellschaft benötigen


    Die von Thomas geschilderten Beobachtungen zu P.brieni kann ich zu beinahe 100% teilen. Wenn ich es richtig verstanden habe, haben sie bei dir auf dem Sand abgelaicht? Bei mir sind die Nachzuchten stets kopfüber an schrägen Flächen entstanden: Das Weibchen gibt das Ei frei und schwimmt nach unten, während das Männchen die Besamung im Fallen des Eis übernimmt und sogleich wegschwimmt, sodass das Ei "eine Etage tiefer" vom Weibchen ins Maul genommen werden kann - und zurück auf Anfang.


    Um die Sache voranzubringen, ohne allzu viel "Neues" zu schaffen, aber dennoch für mehr Entspannung zu sorgen; wie wäre es denn mit folgender Idee?
    1/1 L. hecqui
    2/1 A. calvus
    1/1 V. moorii
    1/1 N.leleupi
    2/3 P.nigripinnis
    X/X Cyprichromis ??


    Ein Bezug der Tiere, eigentlich egal welcher Art, ist eher unproblematisch, da ich es zum Cichlidenstadl nicht weit habe (von dem neben Isabi fast alle vorhandenen Tiere sind).
    Der Traum bleibt aber ein Besatz, der um Paracyprichromis brieni Katete heraum aufgebaut wäre - nur sind diese aktuell und wohl auch künftig nicht zu bekommen.


    LG Tilo