Patronenfilter - Schwebestoffe im Wasser

  • Hallo,


    im größten meiner Aquarien - 190 x 70 x 60 cm - entfallen 25 cm auf gesamter Beckenbreite auf die Filterkammer. Diese ist mit 8 senkrecht angebrachten Filterpatronen PPI 10 zweireihig bestückt, wie auf dem Foto ersichtlich. Die Filterpatronen haben jeweils einen Durchmesser von 10 cm und eine Länge von 50 cm.

    In dem Becken hatte ich Probleme mit Schwebestoffen im Wasser (wie eine leichte Trübung, bzw. es waren feinste Partikel im Wasser erkennbar), was ich auf das relativ grobe Filtermaterial PPI 10 zurückführte.


    Habe daraufhin zwei der Patronen durch PPI 20 ausgetauscht, allerdings brachte das auch nur eine vorübergehende Besserung.


    Da in der Filterkammer noch Platz war, läuft dort nun noch ein kleiner Dennerle-Schnellfilter mit, der ausschließlich mit feinster Filterwatte bestückt ist. Seitdem ist das Wasser endlich klar. Allerdings ist die Handhabung des Filtermodells umständlich, habt ihr eine Empfehlung für einen leisen kleinen Schnellfilter, der problemlos mit Filterwatte bestückt werden kann?

    Diese wird monatlich dann komplett ausgetauscht, klar.


    Und was die Feinheit der Filterpatronen angeht, welche Porosität verwendet ihr?

    PPI 10 lassen sich ganz problemlos auswaschen (wenn nötig, Standzeit sollte ja schon ein halbes bis ganzes Jahr betragen), während es bei PPI 20 schon schwieriger wird, diese setzen sich einfach schneller zu.

    Auch bzgl. Besiedelungsfläche für Bakterien und damit einhergehender Effektivität der Filterung, welche Porosität empfiehlt sich da?


    Besatz sind zwar südamerikanische Erdfresser, aber die dürften ja z.B. vergleichbar sein mit einem Xenotilapia-Becken, als Bodengrund dient feiner Sand.


    Beste Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,


    Wie lange läuft der Filter schon?

    Ich filtere im Tropheus Becken ausschließlich über ppi 10 Patronen und habe relativ (zu) feinen Flussand drin. Trotzdem sind spätestens 30 Minuten nach dem Füttern keine Schwebstoffe mehr zu sehen.

    Aber der Filter musste ein halbes Jahr einlaufen, bis er auch die feinen Schwebstoffe erwischt hat.

  • Hallo, ich habe auch PPI 10 und mein Wasser ist seit Anfang an (Filter läuft seit Mai) glasklar. Mit welcher Durchflussgeschwindigkeit betreibst Du die Patronen. Bei der Gelegenheit Malte I. was hast Du da an Strömung anliegen?


    Ich habe einmal 5 und einmal 6 Patronen in 2 Kammern mit je 10 cm Durchmesser, 70 cm Höhe. Becken hat 1920l brutto und beide Filter laufen mit 900l/h.


    VG Jan

  • Hallo Jan,


    630l Becken, Pumpe fördert brutto 1800l/h auf 4 Stück 10*10*50cm Patronen.


    Anfangs war das Becken relativ dünn besetzt und dementsprechend kaum Belag auf den Patronen. Da hat es dann gedauert, bis die ganz feinen Partikel rausgefiltert wurden. Es war aber nie wirklich schlimm bzw man hat die Trübung nur gesehen, wenn danach geguckt hat.

  • Hallo,


    der Filter läuft seit Anfang Oktober 2023, also nun rund 4 Monate.


    Die 8 Patronen (10 x 10 x 50 cm) werden von zwei Pumpen AquaMedic DC Runner 2.3 betrieben. Beide Pumpen fördern jeweils 2.000 L/h, ich betreibe sie jedoch nur mit jeweils 75 %iger Auslastung, somit Gesamtfördermenge 3.000 L/h.

    Ist das zu viel?


    Das Becken hat brutto 798 Liter, die Besatzdichte ist normal würde ich sagen, halbwüchsige subtropische Erdfresser (Gymnogeophagus) und subtropische Lebendgebärende dazu.


    Ist die Trübung denn nur rein optisch störend, oder stört sie auch die Fische?


    Da ich letzteres befürchtet hatte, läuft nun eben in der Filterkammer ein kleiner Dennerle-Eck-Schnellfilter mit Filterwatte mit (diese wird monatlich komplett gewechselt), seitdem ist das Wasser schön klar.

    Ist der Schnellfilter trotzdem unnötig?


    Und wie lange sollte die Standzeit für den Patronenfilter betragen?


    Viele Grüße

    Christian

  • Ich habe immer "dreimal das Beckenvolumen pro Stunde" (wären in meinem Fall dann 2.400 L) im Hinterkopf.


    Wie sind die anderen Meinungen dazu?


    Die Pumpen könnte ich auf 65% der Leistung drosseln (tiefer sollte man laut Hersteller nicht gehen), das wären dann insgesamt 2.600 L/h, sollte somit eigentlich reichen?


    Oder anders herum gefragt:

    Bedeutet eine zu hohe Durchflussrate, dass die Schwebestoffe vom Filtermaterial nur ungenügend festgehalten werden?


    Beste Grüße

    Christian

  • Wieso sollen die Aqua Medic nur bis 65% runter geregelt werden, wenn sie bis 30% eingestellt werden können?


    Ansonsten ist eine Patrone ja nicht viel was anderes als ein HMF. Dafür gibt es Berechnungen oder Empfehlungen, bei welche Strömung die am besten filtern. Das ist auf jeden Fall nicht 3faches Beckenvolumen. Je höher die Geschwindigkeit, umso geringer die biologische Filterung. So hab ich das zumindest verstanden und das würde erklären, dass die bei Dir nur als Grobfilter agieren.


    VG Jan

  • Hallo Christian,


    Das Beckenvolumen dürfte auf die Schwebstoffe kaum einen Einfluss haben, da sie ohnehin in der Wassersäule schweben. Im Gegensatz zu z.b. am Boden liegendem Kot, der durch genügend Wasserbewegung erst mitgerissen werden muss.

    Dem Filter ist relativ egal, was im Becken selbst in Bezug auf Strömung passiert . Es zählt nur wie viel Wasser pro Zeit durch die Patronen fließt.

    Das gleiche gilt auch für HMF. Ist die Matte groß genug, kann man auch das 5 fache (oder mehr ) Beckenvolumen durch jagen.


    Im Patronenfilter lagert sich festes Material entweder direkt auf bzw in den Patronen ab, oder es sedimentiert aufgrund der, durch die große Oberfläche der Patronen relativ geringen Anströmgeschwindigkeit direkt in der Patronenkammer. Auch spielt hier das Wasservolumen in der Kammer, das nicht durch die Patronen belegt wird eine Rolle, welche aber eher klein sein sollte. (Es sei denn man lässt seitlich nur 1 mm Platz zwischen den Patronen oder Patronen und Scheiben, da dann die Anströmgeschwindigkeit höher wäre und es weniger Sedimentation gäbe).

    Für beides ist eine zu hohe Anströmgeschwindigkeit eher hinderlich.


    Bei mir funktioniert 1800 l/h brutto auf 4 Patronen 10*10*50cm. Ich gehe davon aus, dass da real aufgrund Strömungswiderstand ca 1600l/h durchlaufen. Das macht 400l/h pro Patrone.

    Bei deinen 8 Patronen müsstest du 3200l/h durchlaufen lassen können.

  • Hallo,


    @ Jan:

    Wieso sollen die Aqua Medic nur bis 65% runter geregelt werden, wenn sie bis 30% eingestellt werden können?

    Da hatte ich etwas missverstanden in der Gebrauchsanleitung der Pumpe, siehe bitte auf Seite 5 im untenstehenden Link:

    https://aqua-medic.de/manuals/DC%20Runner%20x-3%20manual_17066217540.pdf

    Dort steht:

    "Die Pumpen dürfen nicht mit einer Leistung unter 60% betrieben werden, da es dann zu Ausfällen

    kommen kann. Kurze Pulsraten sind aufgrund der Anlaufverzögerung nicht möglich."


    Allerdings mit dem Zusatz "0 - 10 V:" - und das hatte ich übersehen.

    Denn ein 0-10 V-Steuerkabel (externes 0-10 V Steuergerät) benutze ich nicht.


    Bedeutet somit, ich könnte die Pumpe bei Bedarf bedenkenlos bis 30% herunterregeln?


    @ Malte:

    Dann liege ich mit meiner Durchflussmenge von 3000 L/h ja garnicht so falsch.

    Anscheinend gehen hier die Meinungen auseinander?


    @ Stephan:

    Danke für die Links, sehe ich mir an.


    Beste Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,


    Ein Auseinandergehen der Meinungen kann ich nicht erkennen. Ich habe beschrieben, was bei mir funktioniert. Warum es bei dir nicht klappt, haben wir noch nicht heraus gefunden.

    Jan hat einen möglichen Lösungsansatz vorgeschlagen, nämlich die Leistung zu reduzieren.

    Ich würde das auch ausprobieren. Schrittweise jeden Tag jeden Tag 3% runterregeln und nach einer Woche gucken, ob es besser geworden ist. Schneller runterregeln würde ich nicht, wenn es sich vermeiden lässt, da Nitrobacter und co. sich so besser an die Veränderung anpassen können.


    Eine andere Möglichkeit wäre es, nach der Ursache der Schwebstoffe zu suchen. Kommen sie aus dem Futter, dem Bodengrund, sind es evt Schwebealgen oder sogar Bakterien?

  • Hallo,


    naja, die Meinungen gehen von 1 x Beckenvolumen/Stunde bis 3 x Beckenvolumen/Stunde, das meinte ich.


    Vielleicht läuft der Filter auch noch nicht lange genug, sind ja erst 4 Monate.

    Vermutlich wird die Filterwirkung besser, wenn er mal ein halbes Jahr oder noch länger läuft?


    Die Schwebestoffe sind auch nicht wirklich krass, es ist halt eine ganz leichte Trübung, die sich bei 70 cm Beckentiefe bemerkbar macht, wenn man darauf gezielt achtet, und man im Wasser eben feinste Schwebestoffe sieht.

    Seit in der Filterkammer ein kleiner Schnellfiter mit Filterwatte mitläuft, treten die Schwebestoffe nur noch kurz nach der Fütterung auf, ist aber nach spätestens 1 Stunde wieder verschwunden.

    Daher würde ich eine bakterielle Trübung ausschließen.


    Der Bodengrund ist sauber, die Cichliden kauen ihn auch regelmäßig durch. Habe ich auch mal mit einer Mulmglocke getestet, das Wasser im Eimer war klar.


    Nun weiß ich nicht, ob das Herunterregeln (peu á peu) notwendig ist, oder ob ich einfach länger abwarten muss.


    Was ich vergessen hatte:
    In der Filterkammer leben - war damals eine Empfehlung des Aquarienbauers, der auch den Filter konstruiert hat - einige Red-Cherry-Garnelen. Sie verzehren gröbere Partikel und gedeihen gut.


    Beste Grüße

    Christian

  • Hallo,


    um mal auf die Berechnungen dieser Seite zurückzukommen:

    Aquaristische Berechnungen


    Hier wird oft der Begriff "Mattengröße" in cm² erwähnt.

    Liege ich damit richtig, dass eine Filterpatrone 10 x 10 x 50 cm eine Fläche von 2000 cm² besitzt?

    Würde man die Patrone an der Längsseite aufschneiden, ergäbe sich ja eine Matte mit 50 x 40 cm = 2000 cm².


    Da 8 Patronen vorhanden sind, wären es insgesamt 16000 cm ².

    Laut der gewünschten Durchflussgeschwindigkeit von 5 - 10 cm/Minute wäre laut der oben verlinkten Seite eine Pumpenleistung von 4800 - 9600 Liter/Stunde erforderlich?

    Da liege ich mit meinen 3000 Litern/Stunde ja deutlich darunter, was somit gegen eine weitere Verlangsamung der Durchflussrate sprechen würde?


    Oder habe ich irgendwo einen Denk-/Rechenfehler drinnen?


    Beste Grüße

    Christian

  • Hallo Malte,

    Hallo Christian,


    Wenn's nur nach dem Füttern ist, würde ich tatsächlich noch warten. Das kam in den ersten Posts schlimmer rüber. Den Fischen ist das sowieso egal.

    Würde ich jedoch keinen Schnellfilter (mit Filterwatte) zusätzlich im Filterbecken mitlaufen lassen, hätte ich eine dauerhafte leichte Trübung durch Schwebestoffe.


    Daher meine Fragen, ob der Schnellfilter denn Not tut, oder ob es irgendwann vielleicht auch ohne geht, bzw. ob es auch für die Fische Sinn macht, dass die Schwebestoffe herausgefiltert werden.


    Irgendwie erscheint mir mein Filter fast überdimensioniert für das Becken, andererseits sollte er ja besser zu groß, als zu klein sein.


    Beste Grüße

    Christian

  • Hi Christian,


    die aufgeführten Berechnungen gelten nur für flächige Matten. Auf gebogene Matten ist noch mit Korrekturen anwendbar, bei Patronen, ob rund oder eckig gelten andere Bedingungen.


    Du hast die Außenfläche genommen, die ist natürlich gewaltig. Aber rechne mal mit der innenfläche, dort wo das Wasser aus der Matte austritt. Da sieht es schon wieder anders aus.


    Letztlich kann man es in dem Fall nicht berechnen. Wenn der Filter biologisch arbeitet: top.

  • Hi Stefan,

    Da bin ich zwar andere Meinung, angeströmte Fläche, bleibt angeströmte Fläche, aber sicher ist die Tiefe des Patronenfilter eine andere, abnehmende Strömung….


    Im Zweifel sollte es hierbei aber um Richtwerte gehen.


    Mit Garnelen im Becken wird die Oberfläche eh wesentlich später „dicht“ um hier eine Feinfilterung realisieren zu können.

    Keine Ahnung wie lang die Scheren der Garnelen-Art sind….


    Wollte letztlich auch nur ein paar Meinungen, links, zur Info Erweiterung beitragen…..

  • Hallo,


    wohin geht denn der Richtwert, wie oft sollte der Beckeninhalt durch den Filter strömen pro Stunde?


    Was die Garnelen angeht, das sind Zwerggarnelen, also länger als 5 mm sind deren "Scheren" nicht.


    Beste Grüße

    Christian