Wasserwechsel bei Tropheus

  • Hallo zusammen,

    möchte mal ein Thema anschneiden, dass bei mir kürzlich zu einer Veränderung geführt hat. Bei meinen Malawis habe ich von wöchentlichem auf 14-tägigen Wasserwechsel (WW) umgestellt (immer 50-60%). Bisher hat es den Tieren augenscheinlich nicht geschadet.

    Ich weiß, Tropheus sind keine Malawis. Und es kommt natürlich auch immer auf die Besatzdichte an! Trotzdem würde mich interessieren, wie Ihr das so handhabt, ob vielleicht jemand bei unterschiedlichen Intervallen mal Nitrat/andere Schadstoffe gemessen und verglichen hat und dazu etwas sagen kann.

    Wenn es bei einer Umstellung von wöchentlich (mache ich momentan bei Tropheus) auf 14-tägig kaum oder zumutbare Unterschiede bei den Werten gäbe, könnte man darüber nachdenken Wasser zu sparen.

    Ich könnte das natürlich alles auch selbst testen (mach ich vielleicht auch), wollte aber erstmal hören, ob es hier Erfahrungswerte gibt, bevor ich anfange Tests am Lebensraum meiner Schützlinge durchzuführen.

    Und Schnacks wie "Das habe ich schon immer so gemacht, das muss so" oder "wenn Du zu geizig bist, bist Du im falschen Hobby" hülfen hier nicht weiter. ;)

    Ich möchte einfach mal zum Austausch anregen. Und wenn das Thema schon ausreichend behandelt wurde, bitte ich um Links dorthin. Ich habe auf die Schnelle nichts gefunden.

    ____ Peter _____________________________________________

    Tropheus > Nkonde | Ubwari | Duboisi | Bemba

  • Hallo Peter,


    kommt immer auf die Besatzdichte an, bei 30 Tropheus auf 500 l, mache ich seit jahren immer 14 tägig einen Wasserwechsel, hat bisher immer ausgereicht.

    Mit freundlichen Grüßen aus Ostholstein


    Pronto:fisch:


    Sachkundenachweis für Süßwasserzierfische §11 TierSchG

  • Hi Peter,


    unter Die Geschichte vom Nitratgehalt und dem Wasserwechsel


    findest Du Informationen zu dem Thema


    Angenommen, Dein Leitungswasser hat 20 mg NO3/l, durch den Besatz steigt das Nitrat um 10 mg in der Woche an. Wenn Du wöchentlich 50 % Wasser wechselst, wird sich das Nitrat im Becken bei 40 mg vor und 30 mg nach dem Wasserwechsel einpendelnnitrat0.png


    Wenn Du 2-wöchentlich wechselst, sind es 60 mg vor und 40 mg nach dem Wasserwechsel. Auch noch Werte im akzeptablen Bereich.


    nitrat1.png


    Wie Pronto schon schrieb, kommt es natürlich auf die Besatzdichte und damit den wöchentlichen Anstieg von Nitrat und anderen Schadstoffen im Becken an.


    Bei 20 mg wöchentlichem Nitratanstieg und 2 Wochen Abständen bis Du schon bei 100 mg/l, bei 30 mg Anstieg nach 2 Wochen schon bei 140 mg.

    Und spätestens dann wird es zumindest für empfindliche(re) Wildfänge u.U. problematisch

  • Ravaka Danke für den Link. Stimmt, darüber bin ich vor einiger Zeit schonmal gestolpert und habe reingelesen.

    Mit 140mg bist Du finde ich sehr "großzügig". Ich bekäme bei 60mg schon Bauchschmerzen bei den Trophs.

    Aber mal abwarten...

    ____ Peter _____________________________________________

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  • Hi,


    in manchen Gebieten kommt das Wasser doch schon mit 30 oder 50 mg aus dem Hahn, ich wechsele ca. 50 %, wenn ich das Gefühl habe das die Fische mal nicht so gut stehen, auch mal 70 %, kommt aber selten vor.

    Topheus sind robust, auch Wildfänge nach Eingewöhnung.

    Mit freundlichen Grüßen aus Ostholstein


    Pronto:fisch:


    Sachkundenachweis für Süßwasserzierfische §11 TierSchG

  • Moin Peter,


    ich denke da hilft nur selber messen, für pauschale Aussagen ist das Thema einfach zu komplex und individuell.


    Hängt von der Besatzdichte, dem Futter, der Filterung, ggf. Bepflanzung ab… das sind alles Faktoren die bei der Überlegung Beachtung finden sollten.


    Wenn es dir nur um den Nitratwert geht, kannst du diesen auch auf verschiedene andere Wege reduzieren… bspw. Nitratharzsäule, Efeutute, etc..


    Ich bin grundsätzlich ein Befürworter von wöchentlichen Wasserwechseln von mindestens 50% und das obwohl es wenn’s nur nach dem Nitratwert ginge, in meinem Fall überhaupt nicht nötig wäre.

    Auch wenn ich es mal eine Weile nicht schaffe Wasser zu wechseln steigt dieser nicht, weil zum einen die Pflanzen im Becken etwas ziehen (wird aber wohl der geringste Teil sein weil es nur Anubien und Cryptocoryne sind die recht langsam wachsen), dann noch die Efeutute die sich ihre Nährstoffe zieht und noch der MKIF… dazu kommt noch dass ich hauptsächlich Vollextrudiertes Granulat von Genzel und Naturefood füttere was dadurch dass es von den Tieren zu einem höheren Anteil verwertet wird als die meiste anderen Futtersorten und somit auch das Wasser entsprechend wenig belastet. Außerdem habe ich eine wohl für die meisten relativ geringe Besatzdichte mit ~55 Mbunas auf 1575L Brutto.


    Ich habe sogar vor dem Wasserwechsel geringere Nitratkonzentrationen im Beckenwasser gemessen als im Leitungswasser, das heißt ich trage sogar tendenziell eher Nitrat ein als es mit dem Wasserwechsel zu entfernen. Das ganze beruht zwar auf Messungen bei meinem vorherigen Becken, das aktuelle läuft aber nach dem gleichen Prinzip und daher sollte es auch hier zumindest sehr ähnlich sein. Vielleicht besorge ich mir die nächsten Wochen mal wieder einen Nitrattest und dokumentiere das ganze, hab nur aktuell keinen da.

    Aber selbst wenn die neuen Messungen meine damaligen bestätigen, wird dir das für deinen Fall nicht viel bringen weil bei dir eben andere Voraussetzungen herrschen.


    VG Sven

  • Ich mache bei meinen Becken jede Woche 40-50 % WW . Habe in einem Becken mal den WW ein paar Tage hinausgeschoben , und habe mir von Sera den Phospat Test den Silicat Test und den Nitrat Test geholt .


    Ich wollte einfach mal sehen wie die Werte sind , und warum bei mir meine Rotalgen so wachsen , phospat und Silicat Test waren fast bei null , aber der Nitrat Test zeigte 50 mg , gut in diesem Becken schwimmen etwas mehr als 50 tropheus , die brauchen Futter wo das Wasser belastet , sie kacken und Urinieren das belastet das Wasser auch .


    Normal hatte ich früher immer so zwischen 20-30 mg Nitrat , daß war auch in Ordnung , und da muß ich auch wieder hin .


    Was die Algen betrifft denen habe ich auch den Kampf angesagt , werde erst mal ne Efeutute ins Becken hängen , in den Dreikammerfilter , da können die Tropheus nicht herum fressen an den Wurzeln , diese zieht auch viele Nährstoffe aus dem Becken , vor allem Nitrat und das ist wichtig .


    Und in Zukunft werde ich wieder wöchentlich meine Wasserwechsel machen wie vorher auch , mache keine Experimente auf kosten meiner Tiere .

  • Ich werde auf jeden Fall nen neuen Nitrattest besorgen und selber mal durchtesten. Bin gespannt.

    Nitrat ist ja nur das Eine. Es gibt sicherlich daneben eine große Anzahl verschiedenster Schadstoffe, die besser ebenfalls regelmäßig zu einem Teil das Becken verlassen sollten. "Böse" Bakterien, Keime, Krankheitserreger usw.

    ____ Peter _____________________________________________

    Tropheus > Nkonde | Ubwari | Duboisi | Bemba

  • Moin Peter,


    genau das ist der Grund warum ich, trotzdem ich den Nitrat in meinem Fall außer acht lassen kann, regelmäßig Wasser wechsle: Keime und andere Krankheitserreger klein zu halten und auch eventuell wichtige Spurenelemente mit dem Frischwasser einzubringen die ggf. wichtig fürs „Ökosystem“ sein könnten.


    Vermutlich würden bei mir auch kleinere oder weniger häufige Wasserwechsel ausreichen aber ich fahre damit seit Jahren gut und werde auch solange ich es mir leisten kann dabei bleiben.

    Kann aber die Überlegung durchaus nachvollziehen und sich damit näher auseinander zu setzen ist mit Sicherheit kein Fehler.

    Halt und gerne mal auf dem Laufenden, bin gespannt was du für Ergebnisse hast!


    VG Sven

  • Hi


    Wie es der Teufel will , wechsel ich grad Wasser . :)


    Die Messung vor dem Wechsel zeigt ca . 25mg/ L Nitrat .


    Auf 750 L schwimmen ca. 30 erwachsene Tropheus .Das Aquarium ist Pflanzen u. Schneckenfrei . :whistling:


    Gefiltert wird mit 4-Kammerinnenfilter 20 x 5o cm , Hmf-Filter P 60-3-Malawi u. einer Tunze e-jet 1605 .


    Trotz der relativ guten Altwasserwerte wechsel ich wöchtl. 60 -70 % u. zstzl. kommt noch Easy-Life rein .


    Ist viell. etwas übertrieben , aber beim Wasser bin ich pingelig :opa:


    Gruß Frank


    P.S. So läuft es auch bei meinen 2 kleineren Tropheusbecken . Aber da wechsel ich erst morgen . ^^


  • eventuell könnte da RowaPhos helfen.

    Denke aber das im Ausgangswasser irgendein Stoff ist, worauf die Rotalgen abgehen.

    Alles zu testen ist fast nicht möglich, daher ist man da relativ Machtlos.

    Manchmal hilft es auch die Beleuchtung zu verstärken, dann kommen aber andere Algenarten.

  • Ich Wechsel trotz harzsäule unf uv-c klärer wöchentlich etwa 40%.

    Aber nur aus dem Grund, damit die Temperatur bei einem 80%igen wasserwechsel alle 2 Wochen nicht soweit runter knallt im Becken.

    Testen tue ich nur sehr sporadisch mal.

    Am Becken und den Tieren sieht man ja wenn irgendwas nicht passt.

    Jetzt hab ich das Glück recht gutes Leitungswasser zu haben.

    Das war am vorherigen Wohnort anders.

    Da kam das Wasser aus einem Brunnen und wurde durch eine entsalzungsanlage im Haus gefiltert.


    Da hatte ich eigentlich nur Probleme, vorallem xenotilapia sind mir da reihenweise umgekippt.

  • Hallo


    Ich habe im Badezimmer die Waschtisch Amateur mit einen schlauch Anschluss versehen und so mische ich mit der Richtigen Temperatur.


    Die Temperatur kontrolliere ich mit einen Digital Thermometer beim einlaufen lassen. Wenn zu Warm Hebel nach rechst zu kalt nach links.


    Bin immer im Winter am ende 1 grad über der Temperatur. Das heist 24 Grad Wasser Temperatur im Becken und nach dem W/W 25 Grad.



    Mfg

  • Wie stellt ihr die Temperatur beim WW sicher?

    Sollte ja irgendwie zwischen 23-27°C liegen...

    Moin,


    schließe bei mir auch den Schlauch direkt an die Armatur in der Küche an. Die richtige Einstellung des Hebels (zwischen heiß und kalt) hat man nach ein paar mal eigentlich ganz gut raus. Das kontrolliere ich dann noch per Hand am Auslass im Becken. Mag sein dass da nen halbes Grad bis Grad Unterschied bei rum kommt aber mehr ist es nicht. Im Zweifel kannst du ja das einlaufende Wasser mit einem Thermometer gegenchecken.


    VG Sven